Strategie & Sichtbarkeit

15 Tipps, wie du deine Website garantiert ruinierst

Frau blickt entgeistert auf den Laptop

Du bist überzeugt davon, dass die Wichtigkeit von Websites überschätzt wird? Du möchtest deine neue Website auf jeden Fall selber gestalten, weil das bisschen Webdesign ja nicht so schwierig sein kann? Und überhaupt die Preise für eine Website komplett überzogen sind? Dann ist es besser, du machst keine halben Sachen und setzt das ganze Projekt gleich so richtig in den Sand. Hier verrate ich dir hier meine 15 besten Tipps dafür, wie du deine Website garantiert ruinierst. Und ein paar Bonus-Tipps bekommst du gratis dazu!

Beginnen wir mit dem Aufbau und der Struktur deiner neuen Website. Hier kannst du dich richtig austoben.

Tipp 1: Gestalte die Startseite möglichst wirr und unübersichtlich. Du willst ja, dass die Leser*innen lange auf deiner Website bleiben. Je mehr Zeit sie brauchen, um sich zurechtzufinden, desto besser für dich!

Tipp 2: Stelle sicher, dass die Leser*innen die wichtigste Information nur schwer oder gar nicht finden. Informationen zu deinen Produkten zum Beispiel, oder die Über mich-Seite. Verstecke diese Informationen am besten in der dritten oder vierten Unter-Seite. Dann müssen die Leser*innen mehrmals klicken, bis sie die Information entdecken. Wenn sie wirklich interessiert sind, werden sie die Infos schon finden.

Tipp 3: Achte unbedingt darauf, dass jedes neue Thema eine eigene Seite bekommt. Eine übersichtliche Menüstruktur wird überschätzt. Mach möglichst viele Seiten!

Tipp 4: Wenn die Menüleiste zu voll wird und du lieber wenige Menüpunkte in deiner Menüleiste haben möchtest, gibt es eine coole Möglichekeit: Mach bei jedem Menüpunkt ein Drop-Down-Menü mit Unterseiten. 20-30 Unterseiten zu jedem Menüpunkt sind völlig okay. So haben die Website-Besucher*innen ausreichend Lesestoff.

Tipp 5: Achtung, ganz wichtig: Du darfst nicht alle dieser Seiten befüllen! Die Leser*innen müssen unbedingt Seiten finden, auf denen nichts steht. Zum Beispiel die Seite „Qualität“; die kann ruhig einige Monate oder Jahre leer bleiben. Füllen kannst du sie später, wenn dir etwas dazu einfällt. Hauptsache, die Seite ist schon mal angelegt.

Tipp 6: Lass deine Leser*innen nur kurz in die Website hineinschnuppern, bevor sie sich für irgendetwas anmelden müssen. Zum Beispiel für deinen Newsletter: Du kannst ihnen kurz nachdem sie auf deiner Website sind, ein riesiges Pop-up zur Newsletter-Anmeldung vor die Nase knallen. Oder die Anmeldung für ein 0-Euro-Produkt. Hauptsache, du hast die E-Mail-Adressen.

Tipp 7: Ein bisschen Spaß muss sein: Achte darauf, dass Hover-Menüs – das sind Schaltflächen, die sichtbar werden, wenn man mit der Maus darüber schwebt (=hovert) – nach maximal einer Sekunde verschwinden. Den Leser*innen darf nur wenig Zeit zum Klicken bleiben!
Es ist auch wichtig, dass sie die Kästchen im Hover-Menü beim Anklicken ganz genau treffen müssen, wenn sich der Punkt öffnen soll. Das ist ein bisschen wie Dart-Spielen, das ist lustig!
Eine andere Idee ist es, dass du die Punkte im Hover-Menü von Werbung verdecken lässt. Die Leser*nnen müssen blitzschnell sein, wenn sie die Menüpunkte erwischen wollen, bevor die Werbung auftaucht. Das sorgt für Konzentration!

Tipp 8: Gestalte Anmeldeprozesse so umständlich wie möglich. Wer sich für etwas anmelden möchte, zum Beispiel ein 0-Euro-Produkt oder den Newsletter, und dabei vertippt, fliegt raus und muss wieder von vorne anfangen.

Tipp 9: Deine Kontaktdaten wie Telefonnummer und E-Mail-Adresse dürfen höchstens einmal auf der Website vorkommen. Du willst dich schließlich nicht aufdrängen.

Tipp 10: Impressum oder Datenschutzerklärung lässt du am besten weg. Es könnte ja jemand herausfinden, wer du bist. Außerdem sorgst du mit dieser rechtlichen Unsicherheit für ein bisschen Nervenkitzel in deinem Leben.

Wenn du das alles so hinbekommen hast, musst du dir keine Sorgen mehr darüber machen, dass deine Website oft gelesen wird.

Falls sich immer noch einige hartnäckige Leser*innen auf deiner Website herumtreiben, kannst du sie mit dem Inhalt und dem Design vergraulen. Und das geht so:

Tipp 11: Verwende auf keinen Fall suchmaschinenoptimierte Texte! Am besten schreibst du die Texte selbst. Mache möglichst lange Sätze, gerne auch Schachtelsätze. Lange Absätze sind auch gut. Und viele Fremdwörter und komplizierte Fachbegriffe, je mehr, desto besser. Dann verstehen die Leser*innen die Texte zwar nicht, sehen aber sofort, dass du Expertin oder Experte bist.

Tipp 12: Verstecke deine 0-Euro-Produkte und kostenlose Angebote so gut wie du kannst! Und sage nicht dazu, dass es sie gibt. Wenn du beispielsweise Gratis-Downloads oder Gutscheine zur Verfügung stellst, dann verrate das den Leser*innen nicht. Sie freuen sich umso mehr, wenn sie zufällig darauf stoßen.

Tipp 13: Mach möglichst viele Pop-ups, in denen du deinen Newsletter anpreist. Die sollen immer und überall auftauchen. Je öfter, desto besser.

Tipp 14: Du kannst deine Leser*innen auch ein bisschen ärgern: Das „x“ in den Pop-ups muss ja nicht zwingend für „Schließen“ stehen. Auf deiner Website könnte es stattdessen einen neuen Tab außerhalb deiner Website aufmachen. Vielleicht sogar einen zwielichtigen. Ein kleiner Schabernack hie und da muss doch erlaubt sein!

Tipp 15: Die Bilder für deine Website machst du am besten selbst. Handy-Qualität ist perfekt; Bild-Optimierung ist unnötig.

Mit all diesen Maßnahmen wäre jetzt eigentlich sichergestellt, dass deine Website bei Suchmaschinen auf den hinteren Seiten vor sich hin dümpelt.

Dir reicht es immer noch nicht? Bitte sehr: Hier sind die Bonus-Tipps dazu, wie du die Leser*innen rasch von deiner Website vertreiben kannst:

  • Deine Website hat enorm lange Ladezeiten.
  • Lass die Leser*innen das Geburtsdatum über ein umständlich zu bedienendes Drop-Down Menü auswählen. Das Datum eintippen? Viel zu einfach, viel zu schnell! Die Leser*innen dürfen auf deiner Webseite ruhig ein bisschen entschleunigen.
  • Jedes Mal, wenn die Leser*innen auf den „Zurück“-Button drücken, landen sie wieder auf der Startseite statt auf der Seite, auf der sie vorher waren.
  • Wenn die Leser*innen in einem Drop-Down-Menü „Österreich“ auswählen können, dann platziere Österreich nicht bei „A“ wie „Austria“ und nicht bei „O“ wie „Oesterreich“, sondern ganz am Ende der Länderliste, hinter Zypern. Oder auch am Beginn der Liste. „Ö“ ist schließlich ein Umlaut, der nirgends richtig reinpasst.
  • Gestalte die Captchas möglichst kompliziert. Verschwommene Bilder von Autos, Zebrastreifen und Ampeln sowie schwierige Rechnungen sind perfekt. Wenn die Aufgabe zu einfach ist, glauben deine Leser*innen vielleicht, du hältst sie für dumm!
  • Baue so viele Design-Elemente ein, dass Text und Kommentare auf dem Handy nicht mehr lesbar sind. Im Idealfall sehen die Leser*innen nur einen Buchstaben pro Zeile.
  • Bewegte Bilder bleiben besser im Kopf. Also: Animationen, Animationen, Animationen! Und baue ein paar Videos ein, die von selber loslegen, am besten solche mit lauter Musik. Es gibt nix Schöneres, als wenn man beim Lesen unerwartet durch laute Musik aus der Kontentration gerissen wird!

Ich habe in dieser Aufzählung zusammengefasst, was mich persönlich bei Websites – und auch bei Blogs – immer wieder stört. Als Texterin für Websites und Blogartikel achte ich genau auf Struktur, Aufbau und Funktionalität von Websites. Und ich bin ungeduldig. Wenn zu viele dieser Punkte zusammenkommen, klicke ich sofort wieder weg.

Wenn du bei deiner neuen Website die Empfehlungen aus diesem Blogbeitrag ignorierst, dann sollte das Ergebnis eine klar strukturierte, übersichtliche Webseite mit aussagekräftigen Texten sein, mit guter Nutzer*innen-Führung und interessanten Inhalten. Das wäre doch nicht schlecht, oder?

Vielleicht kennst du ja den einen oder anderen Punkt aus eigener Erfahrung? Musstest hie und da zustimmend nicken? Oder es fallen dir Punkte ein, die ich vergessen habe? Verrate mir doch in den Kommentaren, was dir zu diesem Thema einfällt!

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Autor

Hallo, ich bin Eva, (SEO-)Texterin für Website-Texte und Blogartikel. Ich unterstütze Soloselbständige, EPUs und kleine Unternehmen dabei, dass sie starke und aussagekräftige Texte für ihre Websites und Blogs haben. Strategisches Know-How ist bei mir immer mit dabei – damit deine Website überzeugend rüberkommt und dir Kund*innen bringt! Beim Bloggen bin ich ein alter Hase: Meinen Foodblog ichmussbacken gibt’s seit 2013; viele meiner Rezepte sind auf Seite 1 bei Google. Seit 2015 bin ich selbständige Texterin und berate Unternehmer*innen bei Texten, Blogs und Websites; schreibe Blogartikel und Website-Texte und pflege sie bei Bedarf auch ein. Ich liebe diese Vielfalt und Abwechslung!

3 Kommentare Neuen Kommentar hinzufügen

  1. […] Gutes Blogdesign ist wirklich wichtig, um die Reichweite deines Blogs zu erhöhen: Die Leserinnen und Leser sollen sich sofort wohlfühlen, sich gut zurechtfinden und am besten neugierig und begeistert von einer Seite zur nächsten hüpfen. Gutes Blogdesign und gute Funktionalität helfen da sehr! Langsames Laden, verwirrende Menüführung, Links ins Leere, das geht gar nicht. Da klickt jede/r schnell weiter. Ich habe einen eigenen Beitrag dazu geschrieben, wie du deine Website garantiert ruinierst. […]

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