Mindset & Persönliches

Danke, Corona! Meine 7 Lektionen aus 2020

Danke, Corona! Meine 7 Lektionen aus 2020

Heuer wollte ich keinen Jahresrückblick schreiben. Ich hatte keine Lust dazu. Außerdem wurde ja in anderen Rückblicken genug über 2020 geschrieben – darüber, dass Corona alles dominiert hat, dass das Jahr anstrengend war, dass 2020 trotz vielem Negativen auch Positives gebracht hat. Dann fiel mir auf, dass mich doch einige Gedanken zu 2020 beschäftigen. Deshalb gibt es hier einen etwas anderen Jahresrückblick, nämlich die 7 Lektionen aus 2020, die ich dank Corona im letzten Jahr lernen durfte. Und das meine ich nicht sarkastisch, sondern ehrlich!

Lektion 1: Ich muss meine Kundenakquise ausbauen.

Die erste Lektion lernte ich gleich im März, in den ersten Wochen des ersten Lockdowns. Der hat mich kalt erwischt; auf so eine krasse Situation war ich nicht vorbereitet. Ich habe einige Tage gebraucht, um den ersten Schock zu verarbeiten.

Als sich allmählich abzeichnete, wie wir als Familie den Lockdown verbringen würden und wie wir damit umgehen würden, fiel es mir auf: Ich hatte keine Aufträge mehr. Und keine Idee, wie ich an weitere Aufträge kommen würde.

Vor Corona habe ich meine Kundinnen und Kunden durch Mundpropaganda und Empfehlungen gefunden. Phasenweise hätte ich zwar gerne mehr Aufträge gehabt, aber an meiner Akquise habe ich nichts geändert. Es war ja nicht unbedingt nötig.

Im Lockdown wurde mir also endlich klar, dass meine Kundenakquise nicht gut funktionierte. Das war wohl die wichtigste Lektion von 2020: Ich musste meine Akquise ausbauen, und zwar dringend!

Lektionen aus Corona: Eva Dragosits lehnt im Büro an einer Säule und tippt auf dem Handy
Ich sollte mal wieder aktiv Kund*innen anrufen oder anschreiben

Lektion 2: Es passiert mir nichts Schlimmes, wenn ich meine Komfortzone verlasse.

Es war also Lockdown in Österreich, Deutschland und anderen Ländern. Gefühlt stand alles still, nichts ging mehr. Es war so ruhig auf den Straßen!

Bei mir ging es allerdings rund. Meine Stimmung kann ich nur schwer beschreiben: Ich hatte keine Aufträge mehr; abgesehen von einem schon vor Corona vereinbarten kleinen Auftrag. Und irgendwie war mir deshalb alles egal – ich hatte ja nichts zu verlieren, es konnte nur besser werden. Diese Erkenntnis war unglaublich befreiend. Ganz egal, was ich probieren würde – alles war besser, als daheim zu sitzen und auf bessere Zeiten zu warten.

Ich habe mich dann kopfüber in die Online-Welt gestürzt. Angefangen hat alles damit, dass ich bei einer Sammlung von Ideen und Angeboten mitgemacht habe, die Eltern und Kinder in Corona-Zeiten unterstützen sollte. Ich habe dafür ein von mir selbst geschriebenes Kinderbuch vorgelesen und das Video davon zur Verfügung gestellt, und ich habe ein paar Rezepte zum Backen mit Kindern zusammengestellt. Es war für mich wirklich ungewohnt, mich so öffentlich zu zeigen. Zu meiner eigenen Überraschung hat es mir aber großen Spaß gemacht!

Außerdem habe ich ein Angebot genutzt, das ich in meiner Mailbox fand: Ich war schon seit Jänner in der Online-Weiterbildung Mein Business in der Presse von Marike Frick. Marike bot sehr rasch nach Beginn des Lockdowns einen günstigen Online-Kurs an, und zwar zum Thema „Dein erster Online-Kurs“.

Lektionen aus Corona: Eva Dragosits sitzt im Büro am Schreibtisch und tippt gutgelaunt auf dem Handy

Ich habe den Online-Kurs kurzentschlossen gebucht und sofort umgesetzt. Im Nachhinein ist es verrückt, was ich da geleistet habe: Innerhalb von zwei Wochen habe ich meinen Online-Kurs „In 7 Tagen pimpen wir deine Website SEO-mäßig auf “ auf die Beine gestellt, beworben und verkauft; einige Tage später ging der Kurs auch schon los. Der Kurs war mit drei Teilnehmerinnen sehr klein, aber das machte nichts. Ich war so glücklich darüber, dass er überhaupt zustande gekommen ist!

Und weil ich immer noch das Gefühl hatte, dass ich nichts zu verlieren hatte, habe ich einfach bei allem mitgemacht, was mir an interessanten Angeboten über den Weg lief. Ich habe zwei Webinare zum Thema Reichweite steigern abgehalten und eines zu Pinterest.

Ich habe meinen SEO-Kurs ein zweites Mal angeboten, habe mehrere kostenlose Text Checks umgesetzt, war zu Gast bei einem Podcast, und ich habe bei einem Gute-Laune-Video der österreichischen FoodbloggerInnen mitgemacht. (Das Video ist leider nicht mehr verfügbar.)

Ich bin 2020 über mindestens drei meiner persönlichen Komfortzonen gesprungen. Und mir dabei immer wieder richtig doof vorgekommen – ich musste so oft über mich selber lachen! Ich fürchte, ich habe mich früher viel zu ernst genommen. Locker ist besser und macht viel mehr Spaß!

Lektion 3: Man muss nicht alles so machen, wie es Experten, Ratgeber und Gurus vorschreiben.

Meinen ersten Online-Kurs habe ich im März 2020 entwickelt und verkauft. Damals hatte ich null Ahnung von Online-Marketing. Zum Glück! Wenn ich gewusst hätte, was alles zum Launch von Online-Kursen gehört, hätte ich mich nie getraut, den Kurs anzubieten.

Ich bin damals einfach kopfüber ins kalte Wasser gesprungen. Ich hatte keinen Newsletter, keine E-Mail-Liste, keine schöne Website, keinen Funnel, keine Facebook-Ads, nichts. Nur meine etwa hundert Facebook-Kontakte auf meiner Facebook-Business-Seite hatte ich, meine Kontakte auf XING, LinkedIn und bei den Bloggern. Und das Angebot von Marike Frick von WasJournalistenWollen, dass sie meinen Online-Kurs zusammen mit vielen anderen Kursen in ihrem Newsletter bewerben würde.

Zusammenfasst: Mein Online-Marketing war also katastrophal. Und trotzdem habe ich den Kurs verkauft. Reich geworden bin ich damit nicht, aber jede Einnahme war besser als keine Einnahme. Es war mein Einstieg ins Online-Business. Das zählte mehr als der Betrag, den ich einnahm.

Was ich mir aus dieser Erfahrung mitnehme: Es muss nicht immer alles genau so gemacht werden, wie es von diversen Online- Marketing-Anbietern gepredigt wird. Natürlich ist es absolut wichtig, dass man eine gute Strategie hat. Es bringt aber nichts, wenn man vor lauter Angst vor Fehlern und Scheitern nicht in die Umsetzung kommt. „Done is better than perfect!“, ist die Devise.

Danke, Corona: Eva Dragosits lehnt im Büro entspannt und gutgelaunt an einer Säule
Corona-Lektion: Einfach machen. Optimismus hilft dabei!

Lektion 4: Corona hat mir meine Stärken und Schwächen gezeigt.

Die Corona-Krise hat mir klar gemacht, wo meine Stärken und meine Schwächen sind. Eine meiner Stärken ist es, dass ich – nach einer kurzen Nachdenk-Phase – schnell und flexibel auf Herausforderungen reagiere. Ich bin belastbar, zäh, und ich halte durch – ich bin eher der Langstreckenläufer als der Sprinter.

Außerdem habe ich durch das Feedback meiner TeilnehmerInnen zu den Kursen gemerkt, dass ich das schwierige SEO-Thema verständlich erklären kann und meine Inhalte gut vermitteln kann. Das ist für mich eine tolle Erkenntnis.

Ein weitere wichtige Erkenntnis aus 2020 war, dass ich am Verkauf meiner Kurse arbeiten muss. Das mache ich jetzt auch: Seit Herbst bilde ich mich intensiv weiter. Ich bin gerade dabei, mir das nötige Wissen für gutes Online-Marketing anzueignen und meine Website, meine Facebook-Seite, meine Freebies und das restliche Drumherum gut aufzusetzen.

Im Mai möchte ich meinen SEO-Kurs anbieten, rundum poliert und erweitert. Diesmal möchte ich es richtig machen, nicht mehr so überstürzt wie die beiden ersten Male!

Lektion 5: Ich darf mich nicht beeindrucken lassen von Online-Gurus, die in kürzester Zeit extrem viel Geld verdienen (oder es zumindest behaupten).

Diese Lektion ist für mich wirklich wichtig. Ich bin 2020 immer wieder Online-Kurse gestolpert, die unglaublich viel Geld versprachen in ganz kurzer Zeit versprachen. So in der Art von „Wie ich mit meinem ersten Launch € 80.000 verdiente, und wie du das auch kannst!“. Vielleicht bist du ja selber schon über solche Angebote gestoßen und weißt, was ich meine.

Mich haben diese Gurus entmutigt. Mein Ziel ist es doch nicht, dass ich super-schnell super-reich werde! Ich will Wissen weitergeben. Möchte anderen zeigen, wie sie selber gute Online-Texte schreiben können. Will gute Qualität liefern. Das ist mein Fokus.

Und ja, ich will Geld damit verdienen. Was ich aber nicht will, das ist, von meinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Geld einzunehmen – und sie dann mit einem Halbwissen im Regen stehen zu lassen.

Zwei Dinge habe mich mir aus den vielen Webinaren und Online-Kursen mitgenommen, die ich 2020 besucht habe: Erstens muss man als Anbieterin von Online-Kursen authentisch sein und Persönlichkeit zeigen. Und zweitens muss aufpassen, dass man nicht abhebt! Wenn ich für meinen Kurs viel Geld verlange, muss ich auch etwas bieten. Die TeilnehmerInnen sind ja nicht dazu da, dass sie mein Konto füllen, sondern weil sie etwas lernen wollen.

Lektion 6: Auch online entstehen Freundschaften.

Was ich als Bloggerin schon seit Jahren kenne, konnte ich durch Corona noch viel intensiver erleben: Auch online kann man Freundinnen und Freunde finden! In allen Online-Kursen und Weiterbildungen lerne ich Leute kennen, die mir sympathisch sind, die ich schätze, mit denen ich mich gut verstehe. Sogar online kommt rüber, dass man sich mag und sich gern untereinander unterhält. Und das ist schön.

Ich bin mir sicher, dass ich einige meiner Corona-Online-Bekannten „live“ sehen werde, sobald es wieder ohne Einschränkungen möglich ist. Darauf freue ich mich jetzt schon!

Lektion 7: Man ist tatsächlich nie zu alt, um Neues zu wagen.

Last, but not least: Ich habe mein Leben schon oft komplett geändert. Nicht immer freiwillig, aber es war eben so. Und ehrlich gesagt hatte ich langsam das Gefühl, dass es reicht mit den Veränderungen. Dass ich zu alt dafür werde.

Tja, Corona hat mir gezeigt, dass Veränderung und Entwicklung ständig möglich ist. Ich habe wirklich nicht vorgehabt, mich 2020 in ein komplett neues Business zu stürzen. Aber: Es geht! Es ist zwar anstrengend und viel Aufwand, aber es geht. Und es lohnt sich und taugt mir!

Danke, Corona!: Eva Dragosits sitzt gutgelaunt am Schreibtisch und tippt auf dem Handy
Veränderungen machen Spaß und halten jung 🙂

Mein Fazit aus 2020

Das war er also, mein Rückblick der anderen Art. Es hat gut getan, alle diese Erfahrungen zusammenzufassen. Eines steht für mich fest: 2020 war ein intensives, einschneidendes, anstrengendes Jahr. Ich durfte vieles erleben und lernen, und dafür bin ich tatsächlich dankbar. Corona hat mich wachgerüttelt.

Und du – wie sieht es bei dir aus? Ich freue mich über deinen Kommentar!

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2 Kommentare Neuen Kommentar hinzufügen

  1. Marik sagt:

    Das ist ein sehr schöner Rückblick, viele tolle Erkenntnisse. Ich unterstreiche alles, was du hier schreibst. Und wie schön, dass du so von meinen Inhalten profitieren konntest!

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