Gute Online-Texte schreiben: Glaub mir, aus Spam-Nachrichten kannst du richtig viel darüber lernen, wie man gute Online-Texte schreibt. Du erfährst hier 10 Dinge, die du aus Spam-Nachrichten für deine eigenen E-Mails, Newsletter und Website-Texte mitnehmen kannst. Spaß-Faktor garantiert – Spam-Mails können ganz schön unterhaltsam sein!
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Wie es zu diesem Blogartikel gekommen ist
- Tipp 1: Mit diesem Aufbau bringst du Leute zum Kaufen
- Tipp 2: So geht Storytelling
- Tipp 3: Zeige deinen Expertenstatus
- Tipp 4: Mach eine Zielgruppen-Recherche!
- Tipp 5: Zeige den Leuten den Nutzen deines Angebots!
- Tipp 6: Sprache und Form müssen überzeugen
- Tipp 7: Bei E-Mails: Name, Adresse und Betreffzeile müssen seriös sein
- Tipp 8: Bei E-Mails: Schreibe verständliche und eindeutige Betreffzeilen
- Tipp 9: Bei E-Mails: Gib den Leuten einen Grund, deine Mail zu öffnen
- Tipp 10: Bei E-Mails: Dranbleiben und Nachhaken
- Mein Fazit
Einleitung: Wie es zu diesem Blogartikel gekommen ist
Ich bekomme unglaublich viel Spam; E-Mails genauso wie Kommentare bei meinen Blogbeiträgen. Fun Fact: Ich lese Spam-Nachrichten gerne. Erstens sind sie oft inhaltlich so absurd, dass sie mich zum Lachen bringen und ich auf der Stelle besser gelaunt bin.
Und zweitens kann man aus Spam-Nachrichten richtig viel für eigene Online-Texte, E-Mails und Newsletter lernen. Manche Spam-Nachrichten sind aus Marketing-/Texterin-Sicht nämlich richtig gut gemacht; da kann man sich einiges abschauen. Andere Spam-Nachrichten sind richtig schlecht. Und auch davon kann man etwas mitnehmen.
Für diesen Blogbeitrag habe ich viele Spam-Nachrichten aus meinen E-Mail-Ordnern und Blog-Kommentaren zusammengestellt und analysiert.
Ich wünsche dir
- viele Aha-Momente beim Lesen;
- dass du dir aus den Tipps etwas für deine eigenen Website-Texte, Newsletter und E-Mails mitnehmen kannst;
- dass du das eine oder andere mal schmunzeln oder lachen musst!
Eine kurze Erklärung dazu, in welcher Form ich die Spam-Nachrichten wiedergebe:
Ich zeige dir keine Screenshots, sondern nur die Texte, und zwar genauso, wie ich sie erhalten habe; samt Rechtschreib- und Grammatikfehlern und Formatierung. Ich hebe nur gelegentlich Sätze oder Absätze in fetter Schrift hervor, um klarzustellen, auf welchen Aspekt der Nachricht ich eingehe.
Kontaktdaten, Telefonnummern, E-Mail-Adressen sowie Links zu Websites ersetze ich durch xxx. Die Namen der Absender nenne ich nur dann, wenn ich mir sicher bin, dass es Fake Namen sind; so wie beispielsweise „lustiges Kaninchen“. Ich will ja niemanden bloßstellen!
Tipp 1: Mit diesem Sales-Page-Aufbau bringst du Leute zum Kaufen
Der folgende Kommentar ist am 13.11.24 auf meiner Website aufgetaucht, unter dem Blogbeitrag Wie schreibt man einen Blog Post? Von der Idee zum perfekten Artikel. Wie den Kommentar aus Tipp 2 habe ich ihn nicht freigegeben; du kannst ihn auf der Website nicht sehen.
Der Kommentar ist lang und ausführlich. Ich erfahre, was die Illuminati – ein sagenumwobener Geheimbund – für mich tun können. Alles, was ich tun muss, ist: beitreten und loyal sein.
Hier der Beitrag in gesamter Länge; wichtige Stellen habe ich gefettet:
Kommentar:
„BITTE LESEN SIE, WIE SIE DER ILLUMINATI-ORGANISATION BEITRETEN KÖNNEN, UM REICH UND BERÜHMT IN DEN USA, KANADA, AUSTRALIEN, GROSSBRITANNIEN, DEUTSCHLAND UND SPANIEN ÜBER WHATSAPP ZU WERDEN: xxx
Sind Sie Geschäftsmann/-frau, Politiker, Musiker, Arbeitsloser, Pastor, LKW-Fahrer, Lehrer, Landwirt, Talentierter, Schauspieler, Bankier?‘
Brauchen Sie finanzielle Hilfe? Oder ein kostenloses Visum für die Vereinigten Staaten?
Wollen Sie reich, mächtig, berühmt, geschützt und verbunden werden? Treten Sie noch heute den Illuminati bei. Wenn Sie daran interessiert sind, Mitglied der (Illuminati-Organisation) zu werden, um Reichtum, Ruhm und Macht zu erlangen.
Hier ist eine goldene Gelegenheit und Chance, den Illuminati (Neue Weltordnung) beizutreten. Hinweis: Neu rekrutierte Mitglieder haben unmittelbar nach ihrer Aufnahme Anspruch auf (2.500.000,00 $). Und einen goldenen magischen Ring, der Sie vor Feinden schützt und Ihnen hilft. Und viele weitere Vorteile erwarten Sie. Schreiben Sie uns eine E-Mail an: (xxx@gmail.com) Rufen Sie an/WhatsApp: xxx
Neuen Mitgliedern der „Illuminati-Organisation“ werden folgende Vorteile geboten:
1. Geldpreis von 2.500.000,00 $
2. Ein neues schickes Traumauto im Wert von 350.000 $
3. Ein Traumhaus in einem Land Ihrer Wahl
4. Einjähriges Golf-Mitgliedschaftspaket
5. VIP-Behandlung an allen Flughäfen weltweit
6. Zugang zu Bohemian Grove
7. Ein Monat reservierter Termin mit den 5 wichtigsten Staatsoberhäuptern und 5 wichtigsten Prominenten der Welt.
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um denjenigen, die schon einmal von falschen Agenten betrogen wurden, zu raten, nicht aufzugeben. Die Illuminati-Organisation ist echt, wenn Sie die richtigen Leute kennen. Alles, was die Illuminati-Bruderschaft von Ihnen verlangt, ist Loyalität.
Sie müssen tun, was Sie tun werden, damit der Großmeister der Illuminati Ihnen alle seine Wünsche erfüllt. Wenn Sie Interesse daran haben, ILLUMINATI beizutreten und über 18 Jahre alt sind, senden Sie uns eine E-Mail an: (xxx)“
Was du aus diesem Spam-Kommentar für deine Online-Texte lernen kannst:
- Dieser Kommentar zeigt dir, wie du eine Sales Page aufbaust, eine Verkaufsseite. Er folgt dem klassischen Sales-Page-Aufbau. Ich gehe der Reihe nach die einzelnen Elemente des Kommentars durch und erkläre dir anhand des Spam-Kommentars, wie eine Sales Page aufgebaut wird:
- Schon in der ersten Zeile wird eine Sehnsucht ausgelöst: Man kann reich und berühmt werden! In den USA, Kanada, Australien, Großbritannien, Deutschland und Spanien! Über WhatsApp! Hurra!
Österreich ist leider nicht dabei. Aber ich denke mir jetzt insgeheim, dass ich ja mal fragen könnte. Vielleicht machen sie für mich eine Ausnahme 🙂 . - Im nächsten Absatz wird die Zielgruppe genannt. Die ist äußerst umfangreich und alles andere als spitz, spricht aber viele Berufsgruppen konkret an.
- Dann werden sofort die Schmerzpunkte genannt: Man braucht Geld, ein Visum, hat bestimmte Bedürfnisse und Wünsche? Naja, wer nicht? Bei dieser Kombination aus großer Zielgruppe und weit gefassten Schmerzpunkten dürfte sich fast jede*r wiederfinden.
- Jetzt kommt die Lösung: Man kann den Illuminati beitreten!
- Nun wird der Nutzen aufgezeigt: Man erfährt sofort, was drin ist, wenn man beitritt. Man bekommt Geld, und das nicht zu knapp. Und einen goldenen Ring, der vor Feinden schützt und hilft. Hach ja. Das klingt schön.
- Jetzt werden die Leistungen im Detail vorgestellt: Du bekommst Auto, Haus, Golf-Mitgliedschaft. VIP-Behandlung! Und Zutritt zu dieser Bohemian Grove, was auch immer das ist. Und du lernst Staatsoberhäupter und Promis kennen! Das Angebot ist ja kaum zu toppen! Mit diesen Möglichkeiten hätte man ein super Leben, ohne finanzielle Sorgen!!! Dass das Angebot eher nicht glaubwürdig ist, hat man zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht auf dem Schirm. Zu groß sind die Verlockungen. Da baumelt eine riesengroße Karotte vor der Nase!
- Es folgt ein Hinweis, dass die Illluminati Organisation echt ist. In Marketing-Sprache übersetzt würde man sagen, dass sich die Verfasser des Textes hier als Experten zeigen und betonen, dass sie man ihnen Vertrauen kann.
- Jetzt fragt man sich natürlich, was dieses sensationelle Angebot kostet – und erfährt im nächsten Absatz den Preis: Loyalität.
Diese Investition klingt doch machbar. Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt.
Oder eigentlich nicht: „Loyalität“ wird im Text nicht näher definiert. Der Begriff ist dehnbar – wenn man absolut loyal zu jemandem sein muss, muss man vielleicht Dinge leisten, die mit den eigenen Werten nicht übereinstimmen.
An dieser späten Stelle im Text kann man darüber hinweglesen. Die Augen funkeln ja schon, weil man so tolle Dinge bekommen wird. Da spielt der Preis keine große Rolle mehr. - Zuletzt wird nochmal auf den Nutzen des Angebots: Es werden alle Wünsche erfüllt. Wer bis jetzt noch nicht überzeugt ist, bekommt nochmal präsentiert, was er davon hat, wenn er den Illuminati beitritt.
- Wie Beispiel 1 endet auch dieser Kommentar mit einer Handlungsaufforderung, dem Call to Action: Schicke eine E-Mail, und dann kannst du alles haben, was der Text verspricht.
Vielleicht wunderst du dich kurz, warum du eine E-Mail schicken sollst, wenn im ersten Satz angekündigt wurde, dass du via WhatsApp reich und berühmt wirst. Aber wahrscheinlich fällt dir das gar nicht auf; so sehr hat der Text dich in seinen Sog gezogen.
Der Spam-Kommentar zeigt dir also, wie du eine Sales Page aufbaust und bei deinen Leser*innen Sehnsüchte weckst. Das ist vom Aufbau her echt schön umgesetzt.
Ich fasse nochmal kurz und knapp die Elemente einer Sales Page zusammen:
- Interesse und Sehnsüchte wecken mit dem ersten Satz
- Zielgruppe ansprechen
- Schmerzpunkte und Wünsche benennen
- Lösung zeigen
- Nutzen zeigen
- Leistungen detailliert beschreiben
- Expertise zeigen
- Preis / Investition benennen
- Erneut den Nutzen des Angebots zeigen
- Handlungsaufforderung / Call to Action
2. Gleichzeitig ist dieser Spam-Kommentar natürlich nicht gut! Ich denke (hoffe!), dass nicht viele Leute nach dem Lesen des Textes den Illuminati eine E-Mail schicken und beitreten wollen.
Erstens ist der Text in weiten Teilen nicht konkret genug. Die Zielgruppe ist viel zu breit; ebenso die Wünsche, die die Zielgruppe hat.
Und zweitens ist der Text unglaubwürdig. Er trägt zu dick auf.
Auch aus diesen schlecht gemachten Aspekten kannst du für deine Online-Texte und Sales Pages etwas mitnehmen:
- Sei bei der Zielgruppe spezifisch: Wenn du in deiner Sales Page alle ansprichst – so wie im Text die ganze Palette von den Bankiers bis zu den Arbeitslosen – , dann sprichst du eigentlich niemanden an. Eine so große Zielgruppe ist zu vage!
- Bleibe bei deinen Versprechungen realistisch: Mag ja sein, dass ich mich irre, aber: Das Angebot wirkt auf mich nicht realistisch. Ein goldener Ring, der Feinde abhält?!? Sorry, da bin ich raus.
- Der Preis muss zum Angebot passen: Die Leser*innen müssen auf einer Sales Page den Wert des Angebots erkennen und die Höhe der Investition als angemessen empfinden. Zu billig ist nicht gut. Zu teuer auch nicht. Und zu vage ebenfalls nicht.
Tipp 2: Online-Texte schreiben: So geht Storytelling!
Diesen Spam-Kommentar habe ich Ende November 24 auf dieser Website erhalten, beim Beitrag Einen eigenen Blog starten: 10 Tipps für Mindset und Planung. Wie den Kommentar aus Tipp 1 habe ich ihn nicht freigegeben, weil er Spam ist. Du kannst ihn also nur hier lesen und nicht unter dem Beitrag.
Der kurze Text ist ein wunderbares Beispiel für gutes Storytelling: Eine kurze Story zeigt eindrucksvoll, dass Dr. Ogugu schwierigste Situationen schnell und wirksam verbessern kann.
Lies selbst:
Kommentar:
Mein Mann reichte nach 8 Ehejahren die Scheidung ein. Es war schwer für mich und die Kinder. Ich tat alles, was ich konnte, um meine Ehe und meine Familie zu retten, aber alles scheiterte, bis mir ein Freund von der wunderbaren Arbeit von Dr. Ogugu erzählte. Ich nahm Kontakt zu ihm auf und er versicherte mir, dass innerhalb von 24 Stunden alles gut sein würde. Am nächsten Tag kam mein Mann zu meiner größten Überraschung nach Hause, fiel auf die Knie und flehte mich weinend um Vergebung an. Ich bin gerade so glücklich. Vielen Dank, Dr. Ogugu. Eine Nachricht an ihn heute kann auch Ihr Leben zum Besseren verändern. E-Mail: xxx. Lesen Sie mehr auf seiner WhatsApp xxx
Aus diesem Spam-Kommentar kannst du für deine Online-Texte mehrere Dinge lernen:
- In diesem Text ist Storytelling vorbildlich umgesetzt:
- Die Nachricht fängt direkt mit dem Problem an. Es wird nicht lange herumgeredet: Der Ehemann hat die Frau und die Kinder verlassen. Da wird man auf der Stelle emotional abgeholt, kann sofort andocken und empfindet Mitgefühl.
Und man will wissen, wie es weitergeht! - Nun wird die Lösung gezeigt: Über einen Freund wird Dr. Ogugu empfohlen.
- Und schon kommt die Transformation: 24 Stunden später ist alles wieder gut. Der Mann ist zurück, fleht weinend um Vergebung, die Frau ist wieder glücklich!
- Die Story zeigt eindrucksvoll, dass Dr. Ogugu ein Experte ist bei dem, was er tut. Dr. Ogugu kann verzweifelten Menschen helfen, selbst wenn die Situation schwierig ist.
- Zuletzt folgt noch eine Handlungsaufforderung, ein sogenannter Call to Action, samt E-Mail-Adresse und Telefonnummer.
Diese Storytelling-Elemente kannst du in eigenen Newslettern, auf Landing Pages, auf der Über-mich-Seite, in Social Media Texten und anderen Online-Texten verwenden:
- Schildere das Problem;
- stelle die Lösung vor;
- zeige die Transformation;
- stelle klar, dass du Expertin oder Experte bist
- schreibe eine Handlungsaufforderung: Fordere die Leute auf, den nächsten Schritt zu tun.
2. Bei diesem Kommentar siehst du außerdem, dass eine gute Story nicht lange sein muss: ein – in diesem Fall etwas längerer – Absatz reicht völlig aus, um eine Geschichte zu erzählen.
3. Aus dem Kommentar kannst du eine weitere wichtige Info mitnehmen: Bitte bleibe bei deiner Story glaubwürdig! Auch wenn das Storytelling hier wirklich gut gemacht ist, würde ich vermuten, dass trotzdem nur wenige Leser*innen Kontakt mit Dr. Ogugu aufnehmen. Die Geschichte ist einfach zu gut, um wahr zu sein.
Aber ich muss zugeben: Obwohl ich Dr. Ogogu und seinem Angebot sehr skeptisch gegenüber stehe, kitzelt die Story ein leichtes „Vielleicht funktioniert’s ja doch“ heraus 😉. Sie spricht irgendwie den Wunsch „Wenn doch nur alles gut wäre und ich nichts dafür tun müsste“ an.
Tipp 3: Zeige in deinen Online-Texten und Mails, dass du Expertin/Experte bist!
Ich bekomme unzählige E-Mails von Leuten und Institutionen, die man mit Qualität verbindet. Von Barack Obama, Hillary Clinton und Joe Biden zum Beispiel (ich habe vor Jahren einen Newsletter der US Demokraten abonniert); von österreichischen Politikerinnen und Politikern; von bekannten Medienhäusern. Da vertraut man dem Inhalt schon alleine deshalb, weil der Name der Absenderinnen und Absender für Qualität bürgt.
Manche Spam-Mails geben vor, dass sie von berühmten Persönlichkeiten oder bekannten Institutionen gesendet wurden. Auf den ersten Blick wirken sie glaubwürdig, weil man dem Absender vertraut. Erst auf den zweiten Blick merkt man, dass etwas nicht stimmt.
Ich zeige hier drei Beispiele. Die Namen der – angeblichen – Sender habe ich gefettet. Ich glaub, du wirst sie kennen 😉 !
Den Anfang machte eine E-Mail von „Warren Buffet“ vom April 2022: Er möchte mir richtig viel Geld geben, einfach so, weil er ein guter Mensch ist:
Spam-Mail 1:
Von: Warren Buffett <info@essayprof.com>
Hallo lieber Begünstigter.
Mein Name ist Warren E. Buffett, ein amerikanischer Wirtschaftsmagnat, Investor und Philanthrop. Ich bin der erfolgreichste Investor der Welt und CEO von Berkshire Hathaway. Ich glaube fest daran, dass man zu Lebzeiten geben sollte. „Ich hatte eine Idee, die sich nie geändert hat? dass Sie Ihr Vermögen einsetzen sollten, um Menschen zu helfen, und ich habe beschlossen, {€ 1.500.000,00} eine Million fünfhunderttausend Euro an zufällig ausgewählte Personen weltweit zu spenden. Nach Erhalt dieser E-Mail sollten Sie sich zu den Glücklichen zählen. Ihre E-Mail-Adresse wurde zufällig online ausgewählt. Bitte melden Sie sich so bald wie möglich bei mir, damit ich weiß, dass Ihre E-Mail-Adresse gültig ist.
Besuchen Sie dies: xxx oder Sie können nach meinem Namen googeln weitere Informationen (Warren Buffett).
Senden Sie Ihre Antwort an (xxx), damit ich Ihnen weitere Einzelheiten zu dieser Spende mitteilen kann.
Ich werde auf Ihre Antwort warten.
Antworten Sie mir für weitere Informationen auf diese E-Mail (xxx)
Grüße,
Mr. Warren Buffett Milliardär Investor“
Hier das zweite Beispiel, eine E-Mail von Google vom Mai 2022: Ich habe bei einer Google-Gewinnziehung unglaublich viel Geld gewonnen und muss nur meine Daten eingeben, um das Geld zu erhalten:
Spam-Mail 2:
Von: Larry Mr
Als aktiver Nutzer haben Sie bei der kürzlich abgeschlossenen Google Online-Gewinnziehung 2022 einen Spendenbetrag von 950.000 GBP erhalten. Bitte antworten Sie mit den unten stehenden Details, um weitere Informationen zu erhalten. Ihr Gewinncode lautet GFP/875/GPWIN/EU.
(1) Ihre Adresse….
(2) Handynummer…..
(3) Staatsangehörigkeit…..
(4) Vollständiger Name…..
(5) Beruf……
(6) Geschlecht….
(7) Sprechen Sie Englisch?
Herzlichen Glückwunsch im Namen des Google-Teams.
Herr Larry, Google Online-Direktor
Buckingham Palace Road,
xxx London, Vereinigtes Königreich.
The information in this email is confidential. The contents may not be disclosed or used by anyone other than the addressee. If you are not the intended recipient(s), any use, disclosure, copying, distribution or any action taken or omitted to be taken in reliance on it is prohibited and may be unlawful. If you have received this communication in error please notify us by e-mail or by telephone on xxxand then delete the e-mail and all attachments and any copies thereof.
Und hier ist Spam-E-Mail Nummer 3: Die United Nations wollen mir Geld geben. Keine Ahnung, warum. Es ist einfach so:
Spam-Mail 3:
Von: Keagan Walter xxx@unitednations.org
Re: Approved Part-Payment.
In conjunction with the United Nations Compensation Commission and Payment Auditors report, your name and payment file has been forwarded to us for final review, and a part-payment of USD$8.5M has been approved on your behalf for payment.
For the immediate transfer of the approved sum of US$8,500,000.00 with payment through BMCE Internationla bank, reference number:
UNCC/BMCE/IPM-11M/21, Kindly reconfirm your following details Contact Name:, Address:, Telephone number(s):
Keagan Walter
Yours faithfully,
Keagan Walter
United Nations Compensation Commission
xxx, Palais des Nations
CH-xxx, xxx Geneva 10, Switzerland“
Aus diesen Spam-E-Mails kannst du für deine E-Mails und Newsletter folgendes mitnehmen:
- In E-Mails ist es wichtig, dass du vertrauenswürdig wirkst. Du bist vielleicht nicht prominent, aber du kannst trotzdem Vertrauen aufbauen. Achte darauf, dass deine E-Mail professionell rüberkommt.
Wie das im Detail aussieht, hängt immer von der konkreten Situation ab. Wenn du beispielsweise als Unternehmen jemanden zum ersten Mal kontaktierst, dann nenne deinen Namen; stelle dich kurz vor; sage, wer du bist und was du machst; verlinke vielleicht auf deine Website, dein LinkedIn-Profil oder dein Instagram-Profil. Wenn es passt, gib auch deinen Titel an.
In anderen Situationen darf es lockerer sein. - Verwende eine seriöse E-Mail-Adresse, die zu dir und deinem Unternehmen passt. Die obige E-Mail schickt dieser Fake-Warren-Buffet von info@essayprof.com aus. Das wirkt nicht seriös. Ich sehe in dieser E-Mail-Adresse keinen Zusammenhang zu Warren Buffet.
Also: Schreib bitte Business-E-Mails nicht als „maria567@xxx.com“ oder „luki13@xxx.com“. - Eine E-Mail-Signatur – Name des Unternehmens/der Institution und Adresse – vermittelt Seriosität. In den obigen Beispielen sind die Adressen vermutlich falsch; ich hab’s nicht überprüft. Trotzdem macht es einen guten Eindruck, dass unter dem Namen eine Signatur steht. Es wirkt, also ob ein echtes Unternehmen hinter der Mail steckt.
- Und wie bei den Beispielen 1 und 2 siehst du auch bei diesen E-Mails, dass sie mit einer klaren Handlungsaufforderung enden: „Antworte auf die E-Mail“; „beantworte die Fragen in der E-Mail“; „bestätige deine Kontaktdaten“.
Nimm dir mit: Lass die Leute nicht raten, was sie tun sollen. Sag es ihnen!
Nicht nur in E-Mails und Newslettern, sondern auch in Website-Texten und Social Media Posts ist es wichtig, dass du deine Expertise zeigst. Das hat nichts mit „angeben“ zu tun, sondern einfach damit, dass die Leute merken, was du kannst und was du drauf hast!
Tipp 4: Mach für deine Online-Texte und Angebote eine Zielgruppen-Recherche!
Bei diesem Tipp geht es um Zielgruppen-Recherche: Wenn du E-Mails, Newsletter und Online-Texte schreibst und/oder Angebote erstellst, solltest du deine Zielgruppe kennen!
Sonst kannst du sie in den Texten nicht genau ansprechen. Ergebnis: Niemand weiß, ob sie/er gemeint ist.
Oder man merkt deinen Mails und Texten sofort an, dass du deine Hausaufgaben nicht gemacht hast und nicht genau weißt, an wen sich deine Mail oder wer dein Angebot kaufen soll.
Ein eigenes Beispiel:
Ich erhalte häufig E-Mails von Marketing-Firmen und Unternehmen, die mir etwas anbieten wollen oder eine Kooperation vorschlagen. Oft merke ich beim Lesen sofort, dass sich diese Unternehmen meine Website gar nicht angesehen haben. Mir wird etwa vorgeschlagen, dass das Unternehmen gerne einen Beitrag auf meinem Backblog veröffentlichen würde, „ganz in meinem Stil“. Im Beitrag wäre ein Link zum Unternehmen. Das Unternehmen würde dafür zahlen.
Mal abgesehen davon, dass Google diese Praxis des „gekauften Verlinkens“ nicht mag und abstraft: Diesen Unternehmen wohl nicht klar, dass sie für einen Blogbeitrag laktosefrei backen und das Backwerk fotografieren müssen; ich habe kein einziges Stock-Foto auf meinem Blog. Wenn sich die Unternehmen meinen Backblog angesehen hätten, würden sie das wissen.
Solche Mails wirken unprofessionell und ärgern mich.
Folgende Spam-E-Mails sind Beispiele für schlechte Zielgruppen-Recherche: Beide Absender glauben offenbar, dass ich ein Mann bin:
Spam-Mail 1:
Betreff: Auf der Suche nach Männern
Hallo!
Lassen Sie mich gleich sagen, dass ich normalerweise keine Briefe an Fremde schreibe, aber in Ihrem Fall konnte ich nicht widerstehen und beschloss, es zu versuchen. Du erweckst bei mir großes Interesse! Ich bin 25 Jahre alt und habe vor kurzem festgestellt, dass es in meinem Leben nicht genug Männer gibt, mit denen ich eine angenehme Zeit verbringen kann. Also wandte ich mich hilfesuchend an meine enge Freundin, und sie riet mir, mich an Sie zu wenden. Sie hat mir viel Gutes über Sie erzählt und ich konnte nicht anders, als Kontakt aufzunehmen.
Und hier eine zweite E-Mail, vom Oktober 2023. Jetzt hält man mich offenbar für einen „Ehrwürdigen“:
Spam-Mail 2:
Von: c.Nahla,
Betreff: Ehrwürdiger, diese Nachricht ist eigentlich nur für Sie persönlich.
In beiden Fällen bin ich definitiv nicht die richtige Ansprechperson, weil – falsches Geschlecht. Beide E-Mails lösen bei mir nur Kopfschütteln aus.
Was du aus diesen E-Mails mitnehmen kannst:
Bitte recherchiere deine Zielgruppe! Das betrifft E-Mails für Kaltakquise oder Pressemitteilungen genauso wie Landing Pages, Sales Pages und andere Online-Texte. Auch wenn du Produkte oder Angebote entwickelst, solltest du deine Zielgruppe genau kennen.
Wenn du nicht weißt, welche Zielgruppe, welche Personen du erreichen möchtest, wird dein Text oder dein Angebot/Produkt nicht überzeugen!
Tipp 5: Zeige in einen Online-Texten, E-Mails und Newslettern den Nutzen deines Angebots!
Ich habe es schon bei meinen ersten beiden Spam-Beispielen kurz gezeigt, erwähne es hier aber noch einmal, weil es sooo wichtig ist: Zeige den Leser*innen unbedingt den Nutzen deines Angebots/deiner Info/deines Textes!
Auf gut Deutsch: Was haben sie davon, wenn sie deinen Text lesen / deine E-Mail öffnen / dein Angebot kaufen?
Ich zeige dir eine Spam-Mail vom August 2021, von einem tschechischen Server verschickt. Der Nutzen wird sofort klar: Ich erhalte eine Spende von 4,8 Millionen Euro:
Spam-Mail:
Betreff: SPENDE SOENDE
Mein Name ist Charles Jackson Jr. Ich habe eine Spende von 4,8 Millionen Euro für Sie. Ich bin derzeit an Krebs erkrankt. Ich habe eine Lotterie von 344,6 Millionen Dollar gewonnen und mein Leben hat sich verändert. Um diese Spende zu erhalten, antworten Sie bitte: (xxx@xxx.com)
Das wäre doch mal ein guter Grund, die E-Mail zu beantworten! Wenn nur der Nutzen nicht sooo unglaubwürdig wäre 🙁 .
Es braucht übrigens nicht immer viel Text, um einen Nutzen zu zeigen. Das geht auch in kurzen Betreffzeilen. Hier sind Beispiele aus meinem Mail-Eingang vom Oktober 2023, wo mir schon die Betreffzeile einen persönlichen Nutzen versprechen:
Von: Herbert vom Gewinnerteam
Betreff: 12 Chancen Millionär zu werden für nur 1 €
Von: Manager Michaela Falk
Betreff: Machen Sie Ihr Leben mit unserer Hilfe reicher und interessanter
Von: Salli
Betreff: Sie haben heute den Jackpot geknackt, diese Nachricht. Repariere dein Leben.
Von: Prudencia Klotz
Betreff: Sie haben heute den Jackpot geknackt, dieser Appell wird Ihren Tag verändern.
Was du aus diesen Spam-Nachrichten für deine E-Mails und Online-Texte lernen kannst:
Bei obigen Beispielen kannst du sofort den Nutzen erkennen: Dein Leben wird besser! Du wirst Millionär, lebst ein reicheres und interessanteres Leben, reparierst dein Leben. Heißa!
Damit kann man etwas anfangen; das will man haben. Das ist viel besser als ein „Ich will, dass du das liest“, so wie in Beispiel 8 gezeigt.
Also: Sag den Leuten in deinen Online-Texten, E-Mails und Newslettern nicht nur, dass sie dein Produkt/Angebot kaufen sollen.
Sondern zeige ihnen, was sie vom Produkt/Angebot haben: Welche Vorteile haben sie, wenn sie kaufen? Was bringt ihnen das Angebot? Wie geht es ihnen nach dem Kauf?
Diese Info löst viel eher das „will haben“-Gefühl aus als die simple Info, dass sie kaufen sollen.
Ich gebe dir noch ein kurzes Beispiel, wie du den Nutzen eines Angebots zeigen könntest, und zwar am Beispiel eines Pullovers:
- Eine Beschreibung eines Pullovers könnte so aussehen: Der dünne naturweiße Pulli ist aus 100 % Baumwolle.
- Der Nutzen des Pullovers könnte folgender sein: Der dünne naturweiße Pulli aus 100 % Baumwolle passt perfekt unter einen Blazer und lässt dich professionell und kompetent aussehen.
Was glaubst du bringt die Leute eher zum Kaufen? Die Beschreibung, oder der Nutzen? Mich überzeugt der Nutzen mehr.
Tipp 6: Sprache und Form müssen überzeugen
In der folgenden E-Mail vom Juli 21 wird mir mitgeteilt, dass mir viel Geld geschenkt wird. Einfach so, ohne Gegenleistung. Nachdem mir das so häufig passiert, bin ich nicht mehr ganz so enthusiastisch wie beim ersten Mal 🙂 .
Mal abgesehen davon, dass ich schon beim Inhalt misstrauisch werde – wieder mal bekomme ich eine unglaublich hohe Spende von jemandem, den ich nicht kenne – ist die E-Mail voller Fehler. Sie wirkt, als wäre ein Text von einem Übersetzungsprogramm oder einer KI übersetzt worden. Und das ziemlich schlecht.
Aber lies selbst. Ich habe die Stelle, auf die es mir ankommt, wiederum gefettet:
Spam-Mail:
Von: William Kruger
Betreff: Herzliche Glückwünsche: € 850.000,00 EUR
Ich bin William Kruger aus Lantana im Palm Beach County, USA. Ich habe einen Jackpot von 168 Millionen Dollar gewonnen, der einer der größten Lotto-Jackpots ist. Ich sende Ihnen diese Nachricht, um Sie um Ihre Zustimmung zur Durchführung eines Spendenprojekts zu bitten, das ich schon lange durchführen wollte.
Es kommt Ihnen kaum verdächtig vor, obwohl es stimmt, dass Sie mich nicht kennen und dass ich Sie nicht kenne. Ich habe Krebs im Endstadium. Mein behandelnder Arzt hat mir gerade gesagt, dass meine Tage aufgrund meines sich verschlechternden Gesundheitszustandes gezählt sind. Laut Aussage des Arztes setzt sich gerade eine Kugel in meinem Gehirnkäfig ab. Ich habe diese Krankheit seit über 3 Jahren.
Bitte nehmen Sie meine Spende an. Ich habe die Summe von (€ 850.000,00 EUR) als Spende. Bitte akzeptieren Sie diesen Betrag, da er für Sie von großem Nutzen sein kann. Sie müssen mir antworten, wenn Sie mein Angebot direkt per E-Mail annehmen: xxx@gmail.com
Mir geht es sehr schlecht und ich habe große Angst, ich kann nachts oder tagsüber kaum schlafen. Ich kann nicht sterben, ohne all dieses Geld zu spenden, oder ich denke, es wäre eine Verschwendung. Weil die Bibel sagt, jeder
Die Sache kommt zur rechten Zeit, und es ist an der Zeit, dass Sie diese Gelder für die Werke des Herrn erhalten.
Fragen Sie, Sie werden empfangen, suchen und finden, klopfen und es wird sich für Sie öffnen. Mathieu 07.07.
Möge Gott bei dir bleiben.
William Krüger
Meine Direktmail um mir zu antworten: xxx@gmail.com“
Was du aus dieser Spam-Mail für eigene E-Mails und Newsletter mitnehmen kannst:
Was du aus dieser E-Mail mitnehmen kannst, ist ganz einfach Folgendes: Wenn du möchtest, dass deine Mail einen guten Eindruck macht und auf Anhieb überzeugt, müssen Sprache und Form überzeugen und möglichst fehlerfrei sein. Locker, ja, gerne; je nach Ansprechpartner und Situation. Aber falsch, nein. Bitte nicht.
Lies deshalb bitte jede E-Mail und jeden Newsletter durch, bevor du ihn verschickst oder veröffentlichst. Nimm gerne Tools zu Hilfe:
- Bei Chat GPT oder anderen textgenerierenden KIs kannst du einen Text eingeben und Sprache und Grammatik verbessern lassen.
- Mit dem kostenlosen languagetool kannst du unkompliziert Sprache und Rechtschreibung von Texten überprüfen. Du gibst in der linken Spalte deinen Text ein und erhältst rechts die korrigierte Version. Sehr praktisch und hilfreich!
Wiederum gilt dieser Tipp nicht nur für E-Mails und Newsletter. Wenn du gute Online-Texte schreiben möchtest, solltest du ebenfalls auf Rechtschreibung, Sprache und Form achten!
Tipp 7: Bei E-Mails: Name, Adresse und Betreffzeile müssen seriös sein
Ich hab’s schon am Anfang des Blogbeitrags gesagt: Ich muss oft lachen, wenn ich meine Spam-E-Mails lese. Die sind manchmal sehr amüsant.
Bei folgenden Beispielen aus meinen E-Mails vom Oktober 2024 reichen die Absender und Betreffzeilen aus, um zu zeigen, was ich meine:
Von: Lustiges Kaninchen
Betreff: Die Magie liegt in Worten: Ich möchte sie teilen
Von: Herrliche Dekoration
Betreff: Du bist meine Freude und unsere gemeinsame Zukunft.
Von: Dame mit einem Rätsel
Betreff: Du bist meine Oase auf dieser Welt.
Von: Geheimnisvoller Marshmallow
Betreff: Unsere geheime Kommunikation.
Was du von diesen Absendern und Betreffzeilen mitnehmen kannst:
- Bitte achte darauf, dass deine E-Mails im Posteingang seriös rüberkommen. Gib deinen Namen an, schicke die E-Mails von einer vertrauenserweckenden Adresse aus, und schreibe Betreffzeilen, die aussagekräftig ist und neugierig machen.
- Noch etwas kannst du aus diesen Beispielen mitnehmen: Wenn du die Leser*innen unterhältst und zum Schmunzeln oder Lachen bringst, ist es gut! Du hast sie damit emotional erreicht, bis aufgefallen, und hast für gute Laune gesorgt. Leute schätzen das. Nicht nur in Mails oder Newslettern, sondern auch in Blogbeiträgen, Website-Texten und anderen Online-Texten!
„Lustiges Kaninchen.“ Ich lieb’s 🙂 .
Tipp 8: Bei E-Mails: Schreibe eindeutige und verständliche Betreffzeilen.
Betreffzeilen sind dazu da, dass sie neugierig auf die E-Mail machen, den Inhalt kurz anteasern, zum Klicken und Öffnen anregen. Damit sie im Posteingang auffallen, sollten sie nicht 08/15 sein, sondern sich von den anderen Betreffzeilen – positiv! – abheben.
Gleichzeitig sollten sie einen Hinweis auf den Inhalt der Mail geben. Die Leser*innen sollen Lust auf mehr bekommen, aber nicht herumraten müssen, worum es in der E-Mail gehen könnte. Gute Betreffzeilen zu schreiben ist gar nicht so einfach!
Hier findest du eine kleine Sammlung von Betreffzeilen, die definitiv nicht gut gemacht sind. Bei mir lösen sie nur Verwirrung aus. Ich habe keine Ahnung, was sie bedeuten!
Hier die Beispiele aus meinem Posteingang vom Oktober 2023:
Von: Sommer Hessen
Betreff: Ich bin dein Nachtgefahrte.
Von: Johanna
Betreff: „Du“, sagte die schönste Frau. Überprüfen.
Von: m.Riddhi
Betreff: Sollen wir herumalbern? Ich war es, der mich erkannte Riddhi. Viele Umarmungen.
Von: Dating-Portal
Betreff: Koma ist wirklich einsam
Was du aus diesen Betreffzeilen mitnehmen kannst:
Klar, Betreffzeilen dürfen auch mal geheimnisvoll sein. Aber bitte nicht so, dass sie unverständlich sind. Und nicht so, dass der Sinn der E-Mail völlig unklar ist und die Leser*innen raten müssen!
Ich kann es nur wiederholen: Bitte achte darauf, dass dein Name, deine E-Mail Adresse und die Betreffzeile seriös wirken, in sich stimmig sind und zeigen, dass du eine vertrauenswürdigen Person bist.
Und lass bitte deine Leser*innen in deinen Betreffzeilen nicht rätseln, worum es in der Mail gehen könnte. Anteasern und neugierig machen: ja. Raten lassen: nein.
Tipp 9: Bei E-Mails: Gib den Leuten einen Grund dafür, dass sie deine E-Mail öffnen!
Ich bekomme jede Menge E-Mails, bei denen die Betreffzeile nichts bei mir auslöst. Nichts. Keine Neugier, keine Lust auf mehr, kein Schmunzeln. Einfach nichts. Nicht mal Gähnen.
Ich zeige dir ein paar solcher Betreffzeilen, die nichts auslösen:
Von: Lebrun Amalya
Betreff: Ich behaupte, dass Sie diese Nachricht dringend öffnen müssen.
Von: Irmingard
Betreff: Sie müssen diese Nachricht dringend öffnen.
Von: Sinnliche Intrige
Betreff: Sie müssen diese Nachricht lesen.
Von: Küchelbecker
Betreff: Ihre Reaktion auf diesen Brief ist mir sehr wichtig.
Von: Tesarova Elinore
Betreff: Ich bestätige, dass Sie diese Nachricht dringend sehen müssen.
Von: Pinna
Betreff: Ich weise darauf hin, dass Sie diese Benachrichtigung dringend sehen müssen
Was du aus diesen Betreffzeilen mitnehmen kannst:
Es ist ja nett, dass die Absender finden, dass man die Mail lesen sollte. Nur: Die Betreffzeilen schreien zwar laut „Lies mich“, geben den Leuten aber keinen Anlass dafür, das zu tun. Ich wüsste echt nicht, warum ich die Mails öffnen sollte! Weil die Absender das wollen?!? Was ist denn das für ein Grund?
Nimm dir mit: Den Leser*innen ist es herzlich egal, was DU als Anbieter*in willst. Das betrifft nicht nur das, was du in E-Mails schreibst, sondern auch Sales Pages und andere Online-Texte. Den Leuten geht darum, was sie selbst von deiner Nachricht/deinem Produkt/deinem Angebot haben.
Gib ihnen also einen guten Grund, die E-Mail oder den Text zu lesen, dein Angebot oder Produkt zu kaufen! Die Tatsache, dass du findest, dass sie das tun sollten, reicht nicht aus.
Wie du bessere Mails und Online-Texte schreibst, zeigen dir die Spam-Mails in Tipp 5: Nenne den Nutzen deines Angebots oder einer E-Mail.
Tipp 10: Bei E-Mails: Dranbleiben und Nachhaken!
Diese Spam-E-Mails aus dem August 2021 haben mich überrascht. Da kam nicht nur eine E-Mail, sondern es wurde nachgehakt!
In den beiden E-Mails wird mir – wieder einmal – viel Geld versprochen. Diesmal möchte mir eine Frau, von der ich noch nie gehört habe, ihr Vermögen vererben:
Spam-Mail 1:
Von: Rev Yuval <xxx.com>
Hello,
I am making this solemn and direct contact with you in line with the „Last Will and Testament “ of a deceased friend/church Member; Rika, regarding the distribution of her Estate worth 15 Million USD.
Please reply immediately after reading this email for complete details including, your required role and compensation.
Regards,
Rev. Yuval
Einige Tage später folgte eine weitere-E-Mail. „Rev Yuval“ bleibt dran und lässt mich wissen, dass die Angelegenheit dringend ist, „urgent“:
Spam-Mail 2:
Von: Rev Yuval <xxx.com>
HELLO!!!
Thank God i found you AGAIN, I have sent you a message twice without getting any response from you, please do not ignore this last message that is very urgent.
need to read from you soon.
Regards.
Als ich die zweite E-Mail in meinem Posteingang gefunden habe, war ich erst mal irritiert: Da behauptete jemand in einer Spam-E-Mail, dass er mir schon mal eine Spam-E-Mail geschickt hätte? Echt jetzt? Das war also eine Follow-up-E-Mail?
Ich war neugierig und habe tatsächlich überprüft, ob das stimmt. Hat es. Ich war beeindruckt – das war ein hartnäckiger Spammer!
Geantwortet habe ich natürlich nicht. Auch wenn ich in beiden E-Mails dazu gedrängt wurde.
Was du aus diesen beiden Spam-Mails mitnehmen kannst:
- Nachhaken ist gut! Viele E-Mails verschwinden in der Nachrichten-Flut, werden übersehen oder vergessen.
Wenn du nachhakst, bringst du dich in Erinnerung. Und du zeigst, dass dir dein Anliegen beziehungsweise deine Nachricht wichtig ist.
Das gilt übrigens ganz besonders für Pressekontakte: Redakteure erhalten so viele E-Mails, dass man oft mehrfach nachhaken muss, bis eine Nachricht beantwortet wird.
Deshalb: Dranbleiben, nachhaken, und dabei höflich bleiben!
- Auch diese beiden E-Mails enden mit Handlungsaufforderungen: „Please reply immediately“ und „need to read from you soon“. Ich soll rasch antworten.
Nimm dir mit: Schreibe eine Handlungsaufforderung und sag deinen Leserinnen und Lesern klipp und klar, was sie tun sollen.
Mein Fazit
Ich fasse abschließend nochmals die 10 Tipps zusammen, die du dir aus Spam-Nachrichten für deine eigenen Online-Texte und E-Mails mitnehmen kannst:
- Sales Pages und andere Online-Texte folgen bestimmten Regeln bei Aufbau und Schreibstil. Also: Mach dich schlau und halte dich an die Vorgaben und Vorlagen, die du findest!
- Mach Storytelling. Du erreichst damit die Leute emotional und ziehst sie sofort in deine Geschichte hinein.
- Zeige, dass du Expertin oder Experte bist. Du kannst nicht voraussetzen, dass die Leute das wissen. Deshalb musst du es klar sagen.
- Mach eine Zielgruppen-Recherche. Du willst ja, dass deine Website-Texte und Mails die richtigen Leute erreichen.
- Zeige den Leuten den Nutzen deines Produkts, deines Angebots, deines Textes. Sag ihnen klipp und klar, was sie davon haben!
- Achte darauf, dass deine Online-Texte und E-Mails sprachlich und von der Form her überzeugen. Da sollten möglichst keine Fehler drin sein, und man sollte den Text sofort verstehen.
- Bei E-Mails müssen die Betreffzeilen und Absender seriös wirken und einen professionellen Eindruck machen.
- Schreibe bei deinen E-Mails eindeutige Betreffzeilen. Lass die Leute nicht raten, worum es in deiner E-Mail geht!
- Gib deinen Leser*innen einen überzeugenden Grund, deine E-Mail auch zu öffnen. Nur zu sagen „Lies das“ oder „Kaufe das“, ist zu wenig.
- Wenn du E-Mails schickst und keine Antwort bekommst, dann schicke bitte eine Follow-up-Mail und hake nach. Damit bringst du dich in Erinnerung, und die Chancen auf eine Antwort steigen.
Und noch etwas möchte ich betonen: Selbst die allerschlechtesten Spam-E-Mail und Kommentare haben eine Handlungsaufforderung und sagen den Leuten, was sie tun sollen. Bitte übernimm das und sei genauso deutlich. Sag den Leuten am Ende deines Website-Textes oder deiner E-Mail, was sie nun machen sollen. Antworten, auf einen Link klicken, abstimmen, den Newsletter abonnieren, kaufen? Wenn du das nicht deutlich sagst, machen sie es nicht!
Ich hatte viel Spaß dabei, die Spam-Nachrichten zu lesen und zu analysieren. Hoffentlich hast auch du bei der einen oder anderen Nachricht geschmunzelt und dich amüsiert!
Hallo Eva,
in Zukunft werde ich Spam Nachrichten mit ganz anderen Augen anschauen 🥹😂.
Und fantastisch, wie du den Bogen geschlagen hast von Spam zu äußerst hilfreichen Tipps.
Danke dir
Hallo Carmen,
hihi, ja. Man darf Spam nicht unterschätzen 😉 !
Liebe Grüße, Eva