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13 häufige SEO-Mythen – und wie es wirklich aussieht

SEO-Mythen: Eva Dragosits sitzt im Büro, tippt auf dem Handy

Suchmaschinenoptimierung ist wichtig: Nur mit SEO werden die eigenen Blogbeiträge und die Website im Internet auch gefunden. Allerdings gibt es viele falsche Vorstellungen darüber, was SEO eigentlich ist, wie es funktioniert und was es bewirkt. In diesem Beitrag gehe ich auf 13 häufige SEO-Mythen ein und zeige, was dahintersteckt und wie es wirklich aussieht.

Inhaltsverzeichnis

Warum ich diesen Beitrag schreibe

Wenn es in Kund*innen-Gesprächen, in Webinaren oder beim Plaudern bei der Kaffeemaschine um SEO geht, höre ich oft folgende Sätze:

  • Ich brauche nur ein gutes Keyword. Das baue ich auf allen Seiten meiner Webseite ein, und dann werde ich im Internet gefunden.
  • SEO? Das ist doch irgendwas mit Keywords.
  • SEO ist ja voll kompliziert.

Auch diese Sätze höre ich in Gesprächen zu Webseiten und Blogartikeln häufig; oft in Kombination mit einem Abwinken:

  • Keywordrecherche? Nein, lassen wir lieber weg. Ist viel zu kompliziert und dauert zu lange.
  • Nein, der Text muss nicht SEO-optimiert sein.
  • Wegen SEO auf meinen Stil verzichten? Das mach ich nicht.

Viele dieser Meinungen sind, sagen wir mal, nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. In diesem Beitrag räume ich mit den gängigsten Mythen auf. Damit du dich auskennst; weißt, was es bringst; und dich drüber traust. Es ist schade, wenn man viel Arbeit in den eigenen Online-Auftritt steckt und trotzdem nicht gefunden wird – weil man sich nicht mit SEO auseinandergesetzt hat.

SEO-Mythen: Eva Dragosits sitzt am PC

Zuerst eine Erklärung: Was ist Suchmaschinen-Optimierung?

Bei Suchmaschinenoptimierung, SEO, geht es darum, dass du bei deinen Blogbeiträgen oder deiner Website bestimmte Regeln befolgst und damit das Ranking des Beitrags/der Website verbesserst. Wenn du gute Suchmaschinenoptimierung machst, werden Google und andere Suchmaschinen deinen Beitrag oder deine Website weit vorne anzeigen. Und je weiter vorne dein Blogbeitrag/deine Website zu finden ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Artikel gelesen wird bzw, die Website angeklickt wird. Du bekommst mehr Traffic, und das möchte man ja erreichen.

Wenn du keine gute oder gar keine Suchmaschinenoptimierung machst, ist es unwahrscheinlich, dass dein Beitrag/deine Webseite auf den vorderen Seiten angezeigt wird. Nach fast 3 Jahren Corona drängeln sich jede Menge Unternehmen im Internet und versuchen, weit vorne zu ranken. Viele davon sind digital sehr gut aufgestellt, haben eigene Teams für den Online-Auftritt. Die Konkurrenz ist groß.

Nach dieser Einleitung schauen wir uns genauer an, was SEO ist.

SEO setzt sich aus zwei Bereichen zusammen:

  • On-Page SEO passiert direkt „auf der Seite“, wie der Name schon sagt. Dazu gehört zum Beispiel, dass du in Blogbeiträgen und auf den einzelnen Seiten passende Keywords verwendest, dass die URLs das Keyword enthalten, dass die Texte verständlich, gut leserlich und klar aufgebaut sind, dass die Überschriften aussagekräftig sind, dass du eine Meta-Description hast, dass Bilder für Suchmaschinen optimiert sind und ähnliches.
    SEO-mäßig lässt sich bei Texten und Bildern viel machen. Das ist der Bereich, in dem ich selber daheim bin und in dem ich richtig gerne an vielen kleinen Schräubchen drehe.
  • Technisches SEO sorgt dafür, dass die Website verschiedene technische Anforderungen erfüllt. Die Website soll zum Beispiel gut navigierbar sein; das heißt, sowohl Leser*innen als auch Crawler sollen sich sofort zurechtfinden. („Crawler“ sind die kleinen Dinger, die von Suchmaschinen wie Google ausgeschickt werden, um die Webseiten auf Nutzerfreundlichkeit und Inhalt zu überprüfen. Wenn die Crawler deine Webseite mögen, wird sie weiter vorne ranken. Wenn nicht, dann nicht.)
    Die Webseite soll außerdem schnell laden, eine Sitemap haben, sicher sein, responsiv sein, also auf Smart Phones und Tablets funktionieren, und einiges mehr.
    Technisches SEO ist weniger meins. Mit den Grundlagen, den Basics, komme ich klar; vor allem, wenn es um meine eigenen beiden Webseiten geht. Aber sobald es ins Coding und Programmieren geht, lass ich lieber die Expert*innen ran. Da kann man viel verbessern, aber auch viel kaputtmachen.

Genug der Einleitung. Kommen wir zu den 13 häufigen SEO-Mythen, die sich hartnäckig halten – und warum wir sie endlich vergessen sollten!

Mythos 1: Ich brauche ein gutes Keyword. Das baue ich auf allen Seiten meiner Website ein.

Immer wieder bringen Kund*innen folgende Vorstellung mit: Wenn sie ihre Website optimieren wollen, brauchen sie ein einziges Keyword, das sie auf allen Seiten und Unterseiten einbauen. So funktioniert das aber nicht. Keine Ahnung, woher dieser Mythos kommt und warum er sich so hartnäckig hält!

Also Ja, SEO hat mit Keywords zu tun. Aber: Ein einziges Keyword, das du auf allen Seiten und Unterseiten und in allen Blogbeiträgen einbaust? Völliger Quatsch. Du brauchst für jede Seite auf deiner Webseite und für jeden Blogbeitrag ein eigenes Keyword.

Der Grund dafür ist folgender: Stell dir vor, jemand googelt nach dem Keyword, zu dem du gefunden werden willst und das du überall auf deiner Webseite eingegeben hast. Sagen wir mal, dein Keyword ist „Yoga für Mamas“.

Wenn nun jemand nach „Yoga für Mamas“ eingibt, durchsucht Google die vorhandenen Einträge nach passenden Beiträgen. Und zeigt den Leser*innen – ja, was denn? Alle Seiten und Unterseiten auf deiner Webseite enthalten ja das Keyword. Die Leser*innen – und auch Google! – haben keine Chance, zu erkennen, auf welcher Seite sie die besten Informationen dazu finden. Du hast dir selber Konkurrenz gemacht.

Tipp

Optimiere jede Seite und jeden Beitrag für ein anderes Keyword.

Mythos 2: Je öfter das Keyword im Text vorkommt, desto besser.

Nachdem geklärt ist, dass man für jede Seite und jeden Blogbeitrag ein eigenes Keyword braucht, kommt häufig Mythos 2 ins Spiel: Viele sind der Meinung, dass es bei SEO hauptsächlich darum geht, das Keyword möglichst oft im Text zu verwenden. Das stimmt so aber nicht!

SEO-Mythos 2 stammt aus den frühen Tagen von Google & Co und hält sich hartnäckig: Damals waren Suchmaschinen noch nicht so schlau wie jetzt. Wenn ein Beitrag viele Keywords enthielt, also eine hohe Keyword-Dichte hatte, haben Suchmaschinen das positiv bewertet.

Schlaue Menschen haben das genutzt, um ihre Website nach vorne zu bringen. Sie haben so viele Keywords wie nur irgend möglich in ihre Texte eingebaut; „Keyword Stuffing“ wird das genannt.

Oder sie haben jede Menge an Keywords auf den Seiten versteckt, indem sie zum Beispiel das Keyword unzählige Male in weißer Schrift auf weißem Hintergrund eingefügt haben. Die Leser*innen konnten es nicht sehen, aber Suchmaschinen merkten, dass das Keyword da war und haben den Artikel gut gerankt.

Heute klappt das nicht mehr. Suchmaschinen haben dazugelernt. Sie können auch Synonyme und den Kontext von Keywords erfassen und verlassen sich bei ihrer Bewertung nicht mehr so stark auf die Keyword-Dichte.

Jetzt sieht es so aus: Ein gutes Keyword ist immer noch wichtig. Und ja, es muss im Blogbeitrag immer wieder vorkommen.

ABER: Du musst den Beitrag oder die Seite nicht von oben bis unten mit deinem Keyword vollpflastern. Eine hohe Keyword-Dichte bringt deinen Blogbeitrag oder die Seite nicht voran, ganz im Gegenteil: Wenn du das Keyword zu oft verwendest, könnte Google vermuten, dass du „Keyword-Stuffing“ machst. Google mag solche Techniken gar nicht. Du könntest sogar abgestraft werden und würdest alle Chancen auf ein gutes Ranking verlieren.

Wie oft ein Keyword im Text vorkommen soll, ist umstritten. Ein guter Richtwert scheint 3-5 % zu sein. Ranking-Tools wie Yoast oder Rankmath helfen dir dabei, eine gute Dichte zu finden.

Tipp

Schreibe deinen Text so, dass das Keyword immer wieder im Text vorkommt. So, wie es sich aus dem Inhalt heraus automatisch ergibt.

Mythos 3: Google rankt meinen Beitrag genau zu den Keywords, die ich bei Yoast oder Rankmath eingebe.

Viele Leute glauben, dass das Keyword, das man bei einem Blogbeitrag bei Yoast oder Rankmath eingibt, genau der Suchbegriff ist, zu dem Google den Beitrag anzeigt. Quasi das Stichwort, nach dem Google sucht, wenn jemand eine Suchanfrage eingibt. Wie eine Art Lexikon, in dem Google nachsieht, wer etwas zu diesem Thema geschrieben hat. Aber so funktioniert das nicht!

Google ist es nämlich egal, welches Keyword du eingibst. Google und Suchmaschinen gehen so vor: Sie erkennen die Sucheingabe, also das, was die Leute suchen. Dann versuchen die Suchmaschinen, die passenden Antworten zu liefern. Dazu durchsuchen sie blitzschnell die vorhandenen Beiträge. Wenn nun die Suchanfrage und das Keyword, für das du den Beitrag optimiert hast, übereinstimmen, ist es super: Dein Beitrag wird angezeigt. In diesem Fall hat dich die Suchmaschine tatsächlich zu deinem Keyword gefunden.

Es kann aber auch so sein, dass Teile deines Beitrags zu einer anderen Suchanfrage passen. Ich nehme das Keyword „Achtsamkeit“ als Beispiel und tue so, als hättest du einen tollen Beitrag dazu geschrieben und ihn optimiert. Wenn nun jemand nach „Achtsamkeit“ sucht, nach deinem Keyword also, wird dein Beitrag angezeigt.

Zufällig hast du in deinem Achtsamkeits-Beitrag einen ausführlichen Teil über Yoga drin. Wenn nun jemand nach „Yoga“ sucht, kann es sein, dass bei den Suchergebnissen dein Achtsamkeits-Beitrag auftaucht. Und das, obwohl du den Beitrag nicht für dieses Keyword optimiert hast. Suchmaschinen erkennen, dass/ob der Inhalt deines Textes und die Suchanfrage zusammenpassen.

Tipp

Optimiere deine Beiträge so, dass sie sich um ein Keyword/Thema drehen, gut aufgebaut sind und Mehrwert bieten. Und lass dich davon überraschen, zu welchen weiteren Keywords du gefunden wirst.

Mythos 4: SEO wirkt sofort. Heute optimieren, nächste Woche Seite 1.

Heute den Blogartikel überarbeiten, und nächste Woche damit auf der ersten Seite bei Google ranken? Hach, schön wär‘s!

Aber so läuft es nicht. Suchmaschinenoptimierung greift nicht über Nacht, und auch nicht innerhalb einer Woche: Auch der allerbeste suchmaschinenoptimierte Blogbeitrag wird nicht 1-2 Tage später auf Seite 1 bei Google landen. Es dauert, bis Blogbeiträge und Websites von Suchmaschinen bei den Rankings nach vorne wandern!

Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Zum Einen braucht es seine Zeit, bis die Crawler deinen Beitrag überhaupt bemerken. Du erinnerst dich: Crawler sind die kleinen Bots, die durchs Internet wandern und alle Seiten überprüfen? Das Internet ist riesig. Es kann schon mal einige Tage oder Wochen dauern, bis ein Crawler vorbeikommt und feststellt, dass es auf deiner Seite einen neuen Beitrag gibt, und ihn „indexiert“, also registriert und aufnimmt.
  • Du kannst diesen Prozess anstupsen, indem du bei der Google Search Console die Indexierung beantragst. Aber auch das greift nicht über Nacht. Es dauert, bis man Ergebnisse sieht.
  • Zum anderen startet dein Blogbeitrag/deine Website gegen sehr viel Konkurrenz. Deshalb dauert es, bis sie nach vorne kommen: Neue Texte starten von null und müsse sich erst nach vorne arbeiten. Vor allem bei neuen Websites kann es gerne mehrere Monate dauern kann, bis sie genügend Autorität und Glaubwürdigkeit bei den Suchmaschinen aufgebaut haben, um auf den vorderen Plätzen zu landen.

Tipp

Bring bitte eine gute Portion Geduld mit. Es dauert, bis Suchmaschinenoptimierung greift. Die gute Nachricht: Wenn du dich konsequent um SEO kümmerst, wirst du früher oder später Erfolge sehen!

Mythos 5: Wenn ich einen Blogbeitrag optimiere, landet er garantiert auf Seite 1.

Leider muss ich die Erwartungen meiner Kund*innen manchmal bremsen. Vielen von ihnen glauben an SEO-Mythos 5: Sie haben die Vorstellung, dass optimierte Blogartikel garantiert auf Seite 1 kommen.

Die traurige Wahrheit ist: Es gibt keine Garantie für einen Platz auf Seite 1. Man kann viel tun, um dorthin zu kommen, und oft genug klappt das. Aber Garantie gibt es keine.

Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen wird die Konkurrenz im Internet immer größer. Viele wollen mit einem Blogbeitrag auf Seite 1 kommen, aber dort haben nur 10 Beiträge Platz. Wenn 11 Blogbeiträge perfekt SEO-optimiert sind, wird einer davon auf Seite 2 sein. Es geht nicht anders.

Zum anderen hängt das Ranking eines Beitrags von vielen Faktoren ab. Ladezeit, Responsivität (= ob die Webseite mobil oder auf Tablets gut lesbar ist), die Reputation bei Google, die Zahl und Qualität von Backlinks (= Links von anderen Webseiten zu deiner Webseite) und viele weitere Faktoren spielen zusammen und haben einen Einfluss auf das Ranking.

Tipp

Bleibe realistisch: Mach dir klar, dass es keine Garantie auf einen Platz auf Seite 1 gibt.

Mythos 6: Einmal Seite 1, immer Seite 1.

Auch SEO-Mythos 6 höre ich immer wieder: Wenn ich es auf Seite 1 geschafft habe, dann habe ich es wirklich geschafft und kann mich ausruhen. Mein Ziel habe ich dann erreicht, ich bin sichtbar!

Nur stimmt das so leider nicht. SEO ist keine einmalige Sache. Du musst deine Website und deine Beiträge immer wieder überarbeiten und an SEO dranbleiben. Nur dann wird sie sich auf Seite 1 halten können.

Dafür gibt es zwei Gründe:

  • Der Algorithmus von Google ändert sich ständig. Du musst deine Webseite immer wieder an die neuen Vorgaben anpassen. Sonst erfüllt sie irgendwann die aktuellen Anforderungen nicht mehr.
  • Die Konkurrenz schläft nicht: Andere Online-Unternehmen und Blogger*innen betreiben ebenfalls SEO, schreiben spannende Beiträge, drängen nach vorne, wollen auf Seite 1. Der Wettbewerb ist groß, und auf Seite 1 haben maximal 10 Einträge Platz. Du kannst dich nie darauf verlassen, dass dein gutes Ranking von heute auch morgen noch da ist.

Tipp

Du hast es auf Seite 1 geschafft? Gratuliere! Jetzt heißt es: Beobachten, was sich tut, und dranbleiben.

13 SEO-Mythen: Eva Dragosits lehnt an Säule im Büro und tippt im Handy

Mythos 7: Ich verwende Yoast/Rankmath. Das reicht für gute Rankings.

Ich habe Yoast und Rankmath schon erwähnt: Diese beiden Tools sind eine große Hilfe dabei, deine Rankings zu verbessern. Sie geben dir sofort Feedback zu deinen Texten, Bildern und mehr, und du kannst mit ihrer Hilfe deine Beiträge besser machen. Damit sind wir bei Mythos 7: Für gute Rankings reicht das Feedback von Yoast und Rankmath nicht immer aus.

Diese Tools sind nur Orientierungshilfen – und nicht immer perfekt. Sie sind keine echte Intelligenz, sondern eben nur künstliche Intelligenz. Die hat Grenzen. Solche Bewertungstools verstehen manche Texte nicht, machen manchmal Fehler, und haben kein Verständnis für Wortspiele oder Stilfiguren.

Ein Beispiel: Wenn du schreibst „Es sieht köstlich aus. Es duftet. Es schmeckt!“, dann meckern diese Tools. Diese Wortwiederholung mit 3 x „Es“ am Satzbeginn gehört aus ihrer Sicht weg. So sind sie nun mal programmiert. Du musst also immer überprüfen, ob das Tool recht hat – oder du.

Außerdem decken diese Tools nicht alle SEO-Bereiche ab. Da ist mehr drin beim Optimieren, als diese Tools rückmelden.

Trotzdem sind diese SEO-Bewertungssysteme sehr praktisch. Einen Erfolg können sie aber nicht garantieren.

Tipp

Bewertungs-Tools wie Yoast oder RankMath sind eine gute Hilfe, um bessere Rankings zu erreichen. Verlass dich aber nicht zu sehr darauf. Mitdenken ist erlaubt!

Mythos 8: SEO ist total kompliziert.

An Mythos 8 ist was dran. Es stimmt, SEO ist kompliziert. Und es gibt tatsächlich viele technische Aspekte zu berücksichtigen. Das lässt sich nicht leugnen.

ABER: Lass dich nicht von den unzähligen Regeln und den vielen Fachbegriffen überwältigen! Expert*innen reden gerne so, dass man sie als Laie kaum versteht. Das ist nicht nur bei SEO-Expert*innen so, sondern auch beispielsweise bei Ärzt*innen, Rechtsanwält*innen oder Steuerberater*innen.

Ich vergleiche SEO mit einer neuen Kamera: Die modernen Kameras haben unzählige Funktionen und Möglichkeiten, die Bedienungsanleitungen sind lang und voller technischer Fachbegriffe und Informationen zu diversen fotografischen Möglichkeiten. Überwältigend; jedenfalls für mich.

Trotzdem kann ich gute Bilder machen. Die Kameras haben praktischerweise Voreinstellungen und Programme, die für den normalen Bedarf absolut ausreichen. Die komplexeren Funktionen kann ich mir nach und nach aneignen.

Ich ziehe hier eine Parallele: Wenn du einen Text in dein Blog-System einpflegst, etwa WordPress, und auf „Veröffentlichen“ drückst, dann wird er dank diverser Voreinstellungen und Programme online angezeigt. Das ist ähnlich wie bei einem Kamera-Programm. Es klappt, ohne dass du viel von der Technik dahinter verstehen musst.

Wenn du zusätzlich Tools wie Yoast oder Rankmath einsetzt, hast du bereits eine gute Basis: Sie geben dir direkt Feedback zu deinem Text und zeigen dir, wo du noch nachbessern solltest. Das ist sehr hilfreich; vor allem am Anfang, wenn man noch nicht weiß, worauf man achten muss. Klar könnte man mehr herausholen, aber die Hauptsache ist, dass es funktioniert.

Auf dieser Basis kannst du aufbauen. Du kannst nach und nach dazulernen. Mit der Zeit werden die Fachbegriffe klarer, du bekommt einen besseren Blick dafür, was für dich funktioniert. Wer weiß, vielleicht macht es mit der Zeit sogar Spaß, weitere Feinheiten in den Griff zu bekommen.

Tipp

Ich empfehle dir, dass du einfach mal anfängst, dich mit SEO auseinanderzusetzen. Tools wie Yoast oder Rankmath sind dabei eine große Hilfe:

Mythos 9: Suchmaschinenoptimierte Texte sind unpersönlich.

Du glaubst gar nicht, wie oft meine Kund*innen nicht wollen, dass ich die Texte, die ich für sie schreibe, für Suchmaschinen optimiere! Ich habe noch nicht konkret herausgefunden, warum das so ist.

Ich habe aber zwei Vermutungen: Zum einen gibt es eine große Scheu vor Keyword-Recherche. Die wird oft abgelehnt. Ich glaube, das liegt daran, dass der Nutzen von Keyword-Recherche nicht klar ist. Man weiß nicht genau, wofür Keywords gut sind, und will deshalb nicht in eine zeitintensive und kostspielige Keyword-Recherche investieren.

Zum anderen ist da Mythos 9: Die Befürchtung, dass SEO-optimierte Texte unpersönlich, steif, technisch klingen. Dass ihnen die persönliche Note fehlt. Der Charakter.

Das stimmt so aber nicht. Suchmaschinen ist es herzlich egal, wie persönlich dein Text ist. Für Google & Co ist die Hauptsache, dass der Blogbeitrag den Leser*innen genau das gibt, was sie suchen. Du kannst auf deiner Webseite und in deinen Blogbeiträgen ruhig deine Persönlichkeit zeigen – solange du dich an den Rahmen hältst, den die SEO-Regeln vorgeben. Das heißt, du musst den Beitrag gut aufbauen, verständlich schreiben, nutzwertige Informationen anbieten. Das schließt Persönlichkeit echt nicht aus!

Ich vergleiche das mal mit einem Bewerbungsschreiben oder einem Lebenslauf. Bei diesen Texten hast du klare Vorgaben für Inhalt, Länge, Aufbau und mehr: Die Schreiben müssen so aussehen, dass die Personalisten sich sofort ein Bild von dir machen können und wissen, warum du für den Job qualifiziert bist.

Innerhalb dieser Vorgaben kannst du dich frei bewegen und deine Persönlichkeit zum Ausdruck bringen; das wird sogar gewünscht. Die Möglichkeiten sind zwar eingeschränkt, aber du hast immer noch Spielraum.

Tipp

Wenn das nächste Mal jemand sagt, dass „SEO die persönliche Note ruiniert“, dann hör nicht hin. Es stimmt nicht.

Mythos 10: Wenn ich für Suchmaschinen schreibe, kann ich meine Kreativität nicht ausleben. 

Über den Mythos, dass suchmaschinenoptimiertes Schreiben die Kreativität einschränkt, musste ich lange nachdenken. Erst wollte ich ihn widerlegen. Beim Schreiben ist mir allerdings aufgefallen, dass ich mir selber widerspreche. An diesem Mythos ist nämlich tatsächlich etwas dran.

Suchmaschinen ranken Artikel, die ihre Vorgaben erfüllen. Im Blogbeitrag Blogbeitrag aufbauen: So sieht ein guter Blogartikel aus kannst du nachlesen, wie Blogartikel aussehen sollten.

Diese Vorgaben schließen tatsächlich bestimmte Texte aus: Gedichte, japanische Haikus oder kurze Texte mit wenigen Wörtern erfüllen die Kriterien nicht. Ein Schreibstil mit langen, komplizierten Schachtelsätzen erfüllt die Vorgaben nicht. Wissenschaftliche Texte und Texte voller Fachbegriffe erfüllen die Vorgaben nicht. Ebenso Websites, die keine klare Linie haben und ein kunterbuntes Sammelsurium an Infos und Themen anbieten.

Also ja: Bestimmte Textsorten und bestimmte Schreibstile haben es auf Google schwer. Sich kreativ austoben, mal ein Gedicht und dann einen Fachartikel schreiben, nach Lust und Laune unterschiedlichste Themen anbieten, das mögen Suchmaschinen weniger.

Es gibt trotzdem Möglichkeiten, Websites, die solche Texte enthalten, trotzdem nach vorne zu bringen. Aber einfach wird es nicht.

Trotzdem kannst du auf deiner Website und deinem Blog kreativ sein, allerdings innerhalb des vorgegebenen Rahmens. Das heißt, du darfst dein Thema von unterschiedlichsten Seiten behandeln, kannst Grafiken, Bilder und Videos einbinden, kannst jederzeit Inhalte ändern, entfernen, zufügen. Auch das ist Kreativität.

Ich persönlich finde Websites und Blogs eine tolle Möglichkeit, um mich kreativ auszutoben. Auf dem Backblog kann ich meine Freude am Backen, Gestalten, Fotografieren und Schreiben voll ausleben.

Die SEO-Richtlinien helfen mir dabei, meine Blogartikel in eine einheitliche Form zu gießen. Das finde ich praktisch. Ich selber habe dadurch eine Struktur, die ich „nur noch“ befüllen muss. Und für die Leser*innen ist der einheitliche Look angenehm.

Tipp

Lass dich von diesem Mythos nicht vom Bloggen abbringen. Es gibt auch innerhalb der SEO-Richtlinien Möglichkeiten, seine Kreativität einzubringen.

SEO-Mythen: Eva Dragosits mit Post-Its

Mythos 11: SEO bedeutet nur, dass die Technik funktioniert.

Mythos 11 bezieht sich darauf, dass viele glauben, bei SEO geht es nur um technische Aspekte. Dieser Mythos ist nur halb falsch: Wenn du eine Webseite bei Google nach vorne bringen willst, muss die Technik stimmen. Die Seite muss schnell laden, responsiv sein, die Bilder dürfen nicht zu groß sein, die Menüführung muss klar sein, und vieles mehr. Wenn die Technik nicht funktioniert, helfen gute Inhalte nicht weiter.

SEO ist aber definitiv mehr als „nur Technik“: Die beste Technik bringt wenig, wenn Strategie, Inhalte, Texte und Bilder nicht gut sind. Niemand kommt auf deine Webseite an und bewundert die schnelle Ladezeit, wenn der Inhalt nichts kann.

An diesem Punkt kannst du auch ohne große Technik-Kenntnisse ansetzen: Gut geschriebene Texte und gute Bilder tragen eine Menge zu gelungener Suchmaschinenoptimierung bei. Techniker*innen unterschätzen das gerne.

Tipp

Du kannst SEO-mäßig viel verbessern, ohne die Technik bis ins allerletzte Detail zu optimieren!

Mythos 12: Du musst einen SEO-Experten beauftragen.

Mythos 12 sieht SEO als so komplex, dass man es als Laie nicht bewältigen kann und einen Experten braucht, um es umzusetzen.

Dieser Mythos ist halb richtig: Wenn du dir mit der Technik schwertust, ist es eine gute Idee, wenn du deine Webseite von einem SEO-Experten oder einer SEO-Expertin aufsetzen lässt. Das ist zwar teuer, aber wie gesagt spielt die Technik bei Suchmaschinenoptimierung eine große Rolle.

Die Suchmaschinenoptimierung von Texten kannst du selbst in den Griff bekommen. Mir ist klar, dass Schreiben und Bloggen an sich schon für viele eine große Herausforderung ist. Wenn dann noch SEO dazukommt, wird die Hürde noch größer.

Trotzdem rate ich dir, dass du dich damitauseinandersetzt. Mit Grundkenntnissen und den richtigen Tools kommt man schon weit. Ein Beitrag, der mit Yoast oder Rankmath optimiert wurde, ist nach der Optimierung garantiert besser als vorher. Ein Profi wird wahrscheinlich noch mehr herausholen können, aber für den normalen Bedarf reicht das aus.

 Im Internet gibt es außerdem viele kostenlose Ressourcen und Infos zu SEO: Blogbeiträge, Webinare, Online-Tutorials, Foren helfen dabei, die Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung zu verstehen und zu lernen. Es ist nicht ganz einfach, das stimmt. Aber es ist machbar.

Tipp

Ich empfehle dir stark, dass du dich selbst mit SEO beschäftigst. Sonst bist du immer von anderen – den Expert*innen nämlich – abhängig und musst für jede Kleinigkeit jemanden zu Hilfe holen. Das ist auf Dauer unpraktisch – und teuer.

Mythos 13: Google hat sich SEO ausgedacht, um uns das Leben schwer zu machen.

Mythos 13 wird gerne von einem Stoßseufzer begleitet: Warum ist SEO so kompliziert? Google macht uns absichtlich das Leben schwer!

Ich finde das irgendwie eine lustige Vorstellung. So, als würden sich Google und andere Suchmaschinen Pläne aushecken, wie sie uns Nutzer*innen ärgern können. Das ist natürlich nicht der Fall. Google will niemandem das Leben schwer machen.

Die Idee hinter SEO ist aus meiner Sicht genau das Gegenteil: Suchmaschinenoptimierung sorgt dafür, dass die Leser*innen Texte angezeigt bekommen, die ihre Fragen beantworten. Wenn wir bei unseren Website-Texten und Blogbeiträgen die SEO-Regeln beachten, schreiben wir leserliche, klare Texte, die eine Antwort auf Fragen der Leser*innen geben.

Was so einfach klingt, kann für diejenigen, die diese Texte schreiben, ganz schön schwierig sein: Wir sollten nicht das schreiben, was UNS wichtig ist. Sondern das, was die Leser*innen suchen. Wir zäumen das Pferd quasi von hinten auf, müssen uns in die Denkweise der Leser*innen hineinversetzen.

Dieses Umdenken ist die große Herausforderung beim Bloggen und beim Schreiben von Verkaufstexten, von Leistungsbeschreibungen, von Produkten.

SEO gibt uns dafür einen roten Faden, eine Anleitung. Google liebt es, wenn wir

  • das Thema/Keyword immer wieder erwähnen;
  • das Keyword in der URL haben;
  • für einen klaren Aufbau sorgen;
  • knackige Überschriften verwenden;
  • kurze Absätze schreiben;
  • leicht lesbare Sätze schreiben;
  • Bilder mit Titeln und ALT-Texten versehen;
  • zu weiteren interessanten Texten oder Webseiten verlinken.

Ich finde diese Richtlinien hilfreich. Die Leser*innen profitieren davon, wenn Texte nach diesen Vorgaben geschrieben sind. Auch die meisten Texte werden besser, wenn sie den Richtlinien folgen

Ich erlebe immer wieder, dass meine Kund*innen erstaunt darüber sind, dass ihr Blogbeitrag nach der Optimierung klarer, runder und schöner zu lesen ist als vorher. Selbst dann, wenn er schon vorher gut zu lesen war, ist er nach der Optimierung noch besser. Die Kund*innen hätten sich eher das Gegenteil erwartet – sperrige, unpersönliche Texte. Dabei ist es genau andersrum.

Tipp

Google meint es nicht böse. Nimm SEO nicht persönlich!

Fazit: SEO-Mythen sind nur Mythen!

In diesem Beitrag habe ich 13 SEO-Mythen behandelt, denen ich als SEO-Texterin immer wieder begegne. Einige sind komplett falsch, andere sind so halb falsch.

Es war mir ein Anliegen, klarzustellen, was SEO wirklich ist und was es kann. SEO ist kein Zaubertool, das einen Platz auf Seite 1 garantiert. Es ist aber kein mega komplizierter Kram, den man nicht in den Griff bekommen kann. Man muss sich auch nicht verbiegen oder seine Persönlichkeit aufgeben, wenn man Blogbeiträge oder Websites für Suchmaschinen optimiert. SEO ist machbar. Und wenn du es konsequent einsetzt, bringt es deiner Website und/oder deinem Blog Sichtbarkeit.

Ich hoffe, dieser Überblick über SEO-Mythen war hilfreich für dich. Vor allem aber hoffe ich, der Beitrag konnte dir zeigen, dass SEO wichtig und machbar ist – und dir die Angst davor SEO nehmen.

Schreib mir gerne in den Kommentaren, wie dir der Beitrag gefallen hat. Oder auch, wenn du Fragen hast!

Hier sind noch weitere Blogbeiträge zu Suchmaschinenoptimierung

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3 Kommentare Neuen Kommentar hinzufügen

  1. Dagmar sagt:

    Liebe Eva, toller Beitrag. Du schaffst es immer, das vorhandene Wissen verständlich und gut lesbar auf den Punkt zu bringen. Ich wünschte, diesen Artikel hätte es schon vor zwei Jahren gegeben 😄

    1. Eva Dragosits sagt:

      Liebe Dagmar,
      vielen Dank. Ich habe beim Schreiben gemerkt, wie viel man als selbstverständlich voraussetzt, wenn man mal einige Jahre in diesem SEO-Bereich arbeitet. Viel zu oft redet man auf Expertenebene, statt erst mal die Grundzüge zu erklären. Ich hoffe, ich konnte die Basics herausarbeiten.
      Liebe Grüße!

  2. Mythos 13 gefällt mir besonders gut :-). Manchmal hat man ja wirklich das Gefühl, dass Google „gegen einen ist“. Aber deine Aufzählung zeigt deutlich, dass viele Faktoren zusammenkommen und man einfach nicht den Mut verlieren sollte. DANKE!

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