In meiner Interview-Reihe „Business Talks“ spricht Ulrike Zillmer über ihr Unternehmen Zillmer-Seminare, mit dem sie über eine E-Learning Plattform Seminare und Workshops für die Baubranche anbietet. Ich finde das richtig spannend – die Baubranche und Baurecht bringe ich nicht auf Anhieb mit „Online-Business“ und „Online-Weiterbildung“ in Verbindung. Wenn du wissen willst, wie Ulrike es geschafft hat, online bekannt zu werden und über die Website und den Blog Kund*innen zu finden, dann lies unbedingt weiter!
1. Ulrike, stelle bitte dich und dein Unternehmen kurz vor!
Moin, ich bin Ulrike Zillmer aus Kiel und bin seit über 25 Jahren zusammen mit meinem Mann selbständig. Wir führen gemeinsam eine Rechtsanwaltskanzlei, die auf Bau- und Architektenrecht spezialisiert ist. Unsere Mandanten sind vorwiegend Bauunternehmen und Architekturbüros aus Norddeutschland.
Mein Mann ist der Jurist in der Kanzlei, und ich bin die kreative Ideengeberin! Mit meinen vielfältigen Kenntnissen aus dem Studium der Fachrichtungen Technik, Biologie, Deutsch und Psychologie/Pädagogik (ja, ich habe etwas länger studiert, aber außer Sport alles abgeschlossen 🙂 ) entwickelte ich Ideen, die für Rechtsanwaltskanzleien besonders waren.
So starteten wir schon recht bald damit, Seminare für Bildungsträger zu geben, z.B. die Architekten- und Ingenieurkammer in Schleswig-Holstein. Eins entwickelt sich aus dem anderen, sodass wir mit der Zeit auch Inhouse-Seminare für Firmen oder öffentliche Auftraggeber gegeben haben. Mittlerweile organisieren wir seit über 20 Jahren Seminare und Workshops für die Baubranche.
Daraus hat es sich ergeben, dass ich 2019 ein weiteres Unternehmen gegründet habe: Mit Zillmer-Seminare baue ich eine E-Learning-Plattform für Weiterbildungen für die Baubranche auf. Über diese Plattform sind verschiedene Selbstlernkurse erhältlich, und ich bin ständig dabei, neue Produkte und Ideen zu entwickeln.
Mein Mann und ich haben uns ein Jahr nach dem Studium selbständig gemacht und es bis heute nicht bereut. Dennoch gab es auch schwierige Zeiten, in denen wir kurz davor waren, zurück in eine Anstellung zu wechseln, aber das ist zum Glück lange her.
Unsere Kanzleiräume befinden sich als Anbau direkt an unserem Haus, sodass wir quasi seit über 25 Jahren im Homeoffice arbeiten. Das war besonders in der Zeit, als die Kinder noch klein waren, sehr praktisch. Aber auch jetzt genießen wir es, durch den Wald zum Nord-Ostseekanal zu gehen und von Frühling bis Herbst jede Pause im Garten zu verbringen.
2. Wie bist du auf die Idee für dein Unternehmen gekommen?
Ich höre gerne Podcasts und bin darüber auf die Idee gekommen, die Wissensvermittlung und den Austausch mit den Seminarteilnehmern voneinander zu trennen. Unsere Teilnehmenden erarbeiten sich das Wissen in E-Learning-Kursen und können so in ihrem eigenen Tempo und zu ihrer passenden Zeit lernen. Zu festen Terminen können sie Fragen stellen und sich untereinander austauschen. Grade beim Thema Baurecht bietet sich das an: Da tauchen die Fragen erst auf, wenn man Gelerntes anwenden möchte.
Aber eigentlich ist das fast überall der Fall. Die Umsetzung fällt häufig am schwersten!
Ich entwickele diese E-Learning-Kurse für die Baubranche und stelle sie auf Zillmer-Seminare auf einer Lernplattform zur Verfügung. In der Baubranche tauchen häufig Fragen auf, zu denen man sich sofort informieren möchte. Da sind diese ständig verfügbaren Kurse genau das richtige.
Mittlerweile erstellen wir auch Kurse zu anderen Themen der Branche. Dabei ziehen wir externe Experten hinzu, zum Beispiel Sachverständige für Spezialgebiete.
3. Was gefällt dir an deinem Job?
Ich liebe die Freiheit und die Unabhängigkeit, dass ich arbeiten kann, wann ich möchte, und dass ich meine Ideen umsetzen kann, ohne jemanden fragen zu müssen. Ich kann tagsüber mehrere Stunden in der Natur verbringen und dafür dann abends länger arbeiten.
Allerdings klingt das jetzt sehr idealistisch. Wir haben auch viele Termine und Fristen, die eingehalten werden müssen … Aber wir haben doch einen größeren Spielraum bei der Gestaltung unserer Tagespläne.
4. Wie hast du es geschafft, dass du mit deinem Unternehmen Zillmer-Seminare sichtbar geworden bist?
Mein Mann war einer der ersten Fachanwälte für Bau- und Architektenrecht. Das war schon mal super. Außerdem haben uns die Seminare für die Bildungsträger viel Sichtbarkeit gebracht. Wir wurden über diese Schiene oft weiterempfohlen.
Besonders wichtig war bestimmt auch, dass wir schon sehr früh eine gute Internetseite hatten und zu vielen typischen baurechtlichen Themen gefunden worden sind. Diese Expertise hilft mir nun, wenn ich Kooperationsanfragen stelle.
Für jedes Seminarthema habe ich eine eigene Landing Page auf unserer Website erstellt, sodass die Themen über Google gefunden werden können. Ich probiere auch neue Themen aus, zum Beispiel den Workshop Nie mehr sprachlos auf der Baustelle: Souverän kommunizieren auf der Baustelle für Frauen.
5. Welche Rolle spielt der Blog für deine Seminare / für dein Unternehmen?
In den Blogartikeln können wir die Expertise von Frank als Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht zeigen.
Zillmer-Seminare wird auch tatsächlich über den Blog bei Google gefunden: Der Blogartikel Inhalt einer Baudokumentation zum Beispiel rankt zum Keyword „Baudokumentation“ auf Seite 1 bei Google; das habe ich mit guter Suchmaschinenoptimierung geschafft. Dieser Blogartikel bringt Leser*innen auf unsere Website. Die sehen dann auch unser Seminarprogramm und können, wenn sie Interesse haben, unsere Seminare buchen.
Außerdem greife ich auf dem Blog manchmal aktuelle Themen aus der Branche auf.
6. Wie oft und wie regelmäßig bloggst du?
Weil ich in letzter Zeit vor allem damit beschäftigt war, neue Kurse zu erstellen, ist das Schreiben für die Blogartikel für einen Zeitraum in den Hintergrund geraten. Normalerweise versuche ich, 1x im Monat einen neuen Blogartikel zu schreiben.
7. Wie groß ist der Zeitaufwand für den Unternehmens-Blog?
Das ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Einige Blogartikel enthalten Inhalte aus den Seminaren. Da ist der Inhalt in anderer Form ja schon vorhanden. Daher sind diese Blogartikel schneller geschrieben.
Andere Artikel erstelle ich völlig neu, oder aus einer baurechtlichen Vorlage von meinem Mann. Dabei fließt auch Zeit in die Keywordrecherche und SEO. Das ist wesentlich umfangreicher und dauert länger.
8. Wie wichtig sind Blogartikel für den Erfolg deines Unternehmens?
Über die Blog-Artikel wird unsere Website gut bei Google gefunden. Der Blog hat unsere Sichtbarkeit stark vergrößert. Früher haben wir unsere Seminare nur in Norddeutschland angeboten. Nun wird unsere E-Learning-Plattform auch bundesweit gefunden.
9. Welche Tipps würdest du jemanden geben, der gerade damit beginnt, ein Business im Online-Bereich aufzubauen?
Die Website ist mit das Wichtigste eines Online-Unternehmens. Das ist wie die Schaufensterscheibe in der Fußgängerzone. Daher ist es wichtig, dass viele Leser vorbeikommen. Wenn sie auf der Website sind, also sozusagen vor der Schaufensterscheibe stehen, möchten sie relevante Informationen finden.
Gefunden wird die Website nur, wenn sie relevante Inhalte zu den Suchbegriffen der Leser*innen liefert. Das eine bedingt das andere, die Sichtbarkeit steigt.
Da es Zeit kostet, bis ein Blog gut rankt, kann ich nur sagen: sofort anfangen, dran bleiben und nicht zu früh aufgeben!
10. Willst du noch etwas loswerden? Nur zu!
Ich empfehle, grade am Anfang einige richtig gute Blogartikel mit gründlicher Keywordanalyse und SEO-optimiert zu schreiben, damit der Blog möglichst schnell gefunden wird.
Neugierig geworden? Hier findest du Ulrike Zillmer:
- Website: Zillmer-Seminare
- LinkedIn: Ulrike Zillmer
- Xing: Ulrike Zillmer
Danke für das schöne und aufschlussreiche Interview, Ulrike!
Hier findest du weitere spannende Business Talks mit Unternehmerinnen:
- 10 Fragen an Philine Bach, Porträt- und Branding-Fotografie für Frauen
- 10 Fragen an Kathrin Arnold, Designerin
- 10 Fragen an Diana Pfister, Illustratorin
Ich selber finde es immer richtig interessant, in den Business Talks anderen Unternehmer*innen über die Schulter zu schauen und zu erfahren, wie sie ihr Unternehmen führen und ihren Blog nutzen. Davon nehme ich mir selbst etwas mit – und sei es „nur“ Motivation und die Gewissheit, dass Bloggen wirklich etwas bringt. Also Danke!
Also: Hüpf rüber und lies rein. Vielleicht findest du ja Ideen und Inspiration für deinen eigenen Blog 🙂 !
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Tolle und mutmachende Geschichte, wie sich das Unternehmen Zillmer entwickelt hat.
Finde ich auch. Danke!
Ich ziehe meinen Hut vor Ulrike Zillmer. Klasse Ideen, super umgesetzt. Und die Insider-Talks finde ich auch brilliant.
Eine super Idee hatten die beiden da. Da ich ursprünglich auch aus der Baubranche komme, kann ich nachvollziehen, wie praktisch so eine Plattform mit Weiterbildungsseminaren und Antworten auf rechtliche Fragen ist.
Super finde ich natürlich auch, dass es auch Themen, wie die der Kommunikation auf der Baustelle für Frauen gibt. Die hätte ich früher auch gebrauchen könne . =)
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Richtig gut, was Ulrike auf die Beine gestellt hat. Insbesondere in so einer eher Männerdominierten Branche. Und interessant, dass ein Blog eigentlich jedem Unternehmen weiterhelfen kann.
Ja genau. Ich hätte auch nicht gedacht, dass sich Online-Business und die Baubranche verknüpfen lassen. Ulrike hat das vorbildlich gemacht und ganz toll umgesetzt!